pte20070712024 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Forum Mineralische Rohstoffe warnt vor zu engen Flächenwidmungsplänen

Versorgung nur mit geeigneten Rahmenbedingungen möglich


Dr. Carl Hennrich über die Bedeutung mineralischer Rohstoffe (Foto: fotodienst.at)
Dr. Carl Hennrich über die Bedeutung mineralischer Rohstoffe (Foto: fotodienst.at)

Wien (pte024/12.07.2007/12:57) Die zukünftige Versorgung mit mineralischen Rohstoffen wird in Österreich in Zukunft nur dann möglich sein, wenn die Rahmenbedingungen dazu auch geschaffen werden. Zu diesem Schluss kommen die Experten des Forums Mineralische Rohstoffe http://www.forumrohstoffe.at . Carl Hennrich, Geschäftsführer des Forums, wies daraufhin, dass eine langfristige und sichere Versorgung mit hochwertigen mineralischen Rohstoffen für die Lebensqualität der Menschen von großer Bedeutung sei. "Wir unterschätzen, in wie vielen Produkten des täglichen Lebens solche mineralischen Rohstoffe enthalten sind", so Hennrich.

Rund 90 Prozent der gewonnenen Rohstoffe fließen in die Bauwirtschaft, darunter auch in den privaten Wohnbau und die Gestaltung von Gärten und Außenflächen. Jährlich werden in Österreich mehr als 40.000 Wohnungen neu gebaut und tausende Wohnungen und Häuser saniert. Für die Errichtung von Infrastruktur, Wohnbau, Hoch- und Tiefbau sowie Flächenbefestigungen werden jedes Jahr über 80 Mio. Tonnen an Sand, Kies, Naturstein, Kalk, Lehm, Ton, Mergel, Schiefer, Gips und Industriematerialien benötigt. "Bundesweit werden an mehr als 1.300 Stätten solche mineralischen Rohstoffe abgebaut", erklärt Markus Stumvoll, Geschäftsführer der CEMEX Austria. "Die meisten Rohstoffe werden dort abgebaut, wo sie auch benötigt werden. Damit sind die Betriebe auch wichtige Nahversorger."

Zwei Themen bereiten den Experten aber große Probleme. Eines davon betrifft die Flächenwidmung von zukünftigen Abbaugebieten. "Besonders dramatisch wird die Lage etwa in Tirol werden. Dort ist der Raum überwidmet und es wird in den kommenden sieben bis zehn Jahren zu einem Engpass kommen", erklärt Leopold Weber von der Montanbehörde im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Da mineralische Rohstoffe ein knappes Gut sind, müsse ihre Allokation gut vorbereitet sein. "2002 wurde vom Wirtschaftsministerium der Auftrag zur Schaffung eines österreichischen Rohstoffplanes erteilt. Dafür wurden alle Lagerstätten und Gewinnungsgebiete in ganz Österreich erhoben und bewertet", erklärt der Experte. Es sei sehr wichtig, dass die Raumordnungs- und Flächenwidmungspläne der zukünftigen Versorgung nicht im Wege stehen, betont Weber. "Die Flächen, die zu Verfügung stehen, müssen so gewidmet werden, dass sie auch tatsächlich nutzbar sind", erklärt Weber abschließend.

Ein zweites Problem ist die Beschränkung der Maximal-Tonnage der Lkw. "Mineralische Rohstoffe haben ein hohes Gewicht. Ihre Transportkosten betragen im Durchschnitt rund 30 Prozent der Gesamtkosten", erklärt Stumvoll. Große Nachteile für die mineralischen Rohstoffe gebe es deshalb, weil die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Transport anders aussehen als bei Holz. "Bei Holz gilt eine Maximal-Tonnage von 44 Tonnen, bei den mineralischen Rohstoffen beträgt diese aber nur 40 Tonnen", so Stumvoll. Die Erhöhung des Ladegewichts um zehn Prozent würde eine Reduktion der Transportfahrten - die übrigens durchschnittlich nur 30 Kilometer betragen - um 20 Prozent bedeuten. "Die CO2-Einsparung daraus würde 25.000 Tonnen jährlich betragen."

"Mineralische Rohstoffe sind ein Fundament der österreichischen Wirtschaft. Die heimischen Rohstoffunternehmen allein erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 1,1 Mrd. Euro und bewirken darüber hinaus eine weitere Milliarde an zusätzlicher Wertschöpfung in nachgelagerten Branchen", betont Hennrich. "Mineralische Rohstoffe sind auch das Fundament für Wohlstand. Dabei wird eine nachhaltige Versorgung immer wichtiger. Österreichs nationaler Rohstoffplan ist in der Fertigstellung und hat bereits jetzt Vorbildwirkung für die gesamte EU", erklärt Hennrich abschließend.

Pressefotos zur Veranstaltung finden Sie unter
http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=1353 zum Download.

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