pte20060830016 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Bundesliga-TV: Deutsche Telekom im Visier der Medienaufsicht

Telekom weist Vorwürfe, ins Programm einzugreifen, zurück


Potsdam (pte016/30.08.2006/11:45) Die Deutsche Telekom http://www.telekom.de ist mit ihrem Internetsender Bundesliga-TV in das Visier der Medienaufsichtsbehörde KEK http://www.kek-online.de geraten. Wie die Medienbehörde in ihrem Jahresbericht mitgeteilt hat, sei fraglich, ob das Programm mit dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Staatsferne des Rundfunks vereinbar sei. Grund zur Sorge ergebe sich wegen der maßgeblichen Beteiligung des Bundes an der Deutschen Telekom, so die Behörde. Der Bund hält 31 Prozent an dem Telekomriesen. Laut Grundgesetz darf der Staat keine Anteile an Unternehmen aus dem Rundfunkbereich halten.

Die Telekom hatte die Übertragungsrechte an Premiere vergeben, die von der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten als Veranstalterin des Programmangebots angesehen wird. Die Aufsichtsbehörde will dennoch prüfen, ob die Deutsche Telekom auch die redaktionelle Verantwortung habe. "Es handelt sich hier um eine routinemäßige Überprüfung von Plattformverträgen", betont Karin Sokoll, juristische Referentin der KEK, gegenüber pressetext. Das gleiche Überprüfungsverfahren habe in Vergangenheit auch die Kabel-Deutschland-Gruppe, PrimaCom und Premiere betroffen.

Wie Reuters berichtet, werde der Telekom vorgeworfen inhaltlich in das Programm einzugreifen, da sie Franz Beckenbauer als Kommentator für die Bundesliga-Spiele verpflichtet hat. Martin Frommhold, Sprecher der T-Com, weist diese Vorwürfe zurück. "Franz Beckenbauer hat schon zuvor mit Premiere zusammengearbeitet. Die Programmhoheit liegt bei Premiere, nicht bei der Telekom", sagt er entschieden auf Anfrage von pressetext. Sollte die Telekom auch die redaktionelle Verantwortung haben, würde sie eine Sendelizenz benötigen.

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