pte20060705025 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Körpermaße haben Einfluss auf Dickdarmkrebs

Größere Menschen tragen aufgrund erhöhter Zellenanzahl größeres Risiko


Potsdam (pte025/05.07.2006/13:35) Die 1992 initierte, prospektive Epic (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)-Studie http://www.iarc.fr/epic/Sup-default.html , die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs und anderen chronischen Erkrankungen aufdeckt, hat ergeben, dass ein größerer Taillen-/Hüftumfang-Quotient (WHR) und eine größere Körperlänge bei Frauen als auch bei Männern zu einem höheren Erkrankungsrisiko von Dickdarmkrebs führen. Ein umfangreicherer Body-Mass-Index (BMI) kann dagegen nur bei Männern zu erhöhtem Dickdarmkrebs-Risiko führen. "Körperfett lagert sich generell bei Männern eher in der Bauchgegend an, während es bei Frauen hauptsächlich andere Stellen sind. Dadurch entsteht bei Männern ein engerer Zusammenhang des BMI und des Bauchumfanges, was dann als weiterer Faktor zu erhöhtem Risiko des Krebses gewertet werden kann", so der Leiter der Epic-Studie Heiner Boeing.

An 368.277 EPIC-Studienteilnehmern wurden Zusammenhänge zwischen verschiedenen Körpermaßen und dem Auftreten von Dickdarm- sowie Mastdarmkrebs untersucht, wobei auf einer etwa sechsjährigen Nachbeobachtungszeit rund 984 Teilnehmer an Dickdarm- und 586 an Mastdarmkrebs erkrankten. Die eruierten Ergebnisse zeigten, dass ein WHR von über 0,85 im Vergleich mit einem Wert von unter 0,73 bei Frauen ein um 52 Prozent höheres Erkrankungsrisiko zur Folge hat. Fast gleiche Werte waren bei Männern zu beobachten. Auch die Körperlänge konnte bei beiden Geschlechtern als Kriterium höherer Erkrankungsgefahr festgestellt werden. Frauen mit einer Körperlänge von über 167,5 Zentimeter hatten im Vergleich zu kleinen Frauen unter 156 Zentimeter ein um 79 Prozent erhöhtes Dickdarmkrebs-Risiko. Bei Männern hingegen waren es nur 40 Prozent. Laut Boeing ist das erhöhte Risiko bei größeren Menschen aufgrund der größeren Anzahl der Körperzellen und der damit verbundenen höheren Wahrscheinlichkeit der Zellmutation festgestellt worden.

Gisela Olias, Pressesprecherin vom deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke http://www.dife.de/ , betont aber zusätzlich auch die Gefahr von zu hohem Fleischkonsum. "Studienteilnehmer mit hohem Fleischkonsum wiesen ebenso ein erhöhtes Risiko der Erkrankung auf. Im Gegensatz dazu halbiert ein Fischkonsum von 100 Gramm täglich das Risiko einer Krebserkrankung", so Olias im pressetext-Interview.

Den neuesten epidemiologische Daten zufolge und laut Aussage von Heiner Boeing kann auch eine balaststoffreiche Ernährung gegen Dickdarmkrebs vorbeugen, da aufgrund der erhobenen Daten durch Erhöhung der Ballaststoffe von 15 pro auf 35 Gramm pro Tag das Krebsrisiko um 40 Prozent verringert werden kann. Aus anderen Studien ist zusätzlich noch bekannt, dass mehr körperliche Bewegung zur Risikosenkung beitragen kann. Daraus resultierendes Fazit: Viel Sport und gesunde Ernährung halten nicht nur den Körper fit.

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