pte20060302004 Handel/Dienstleistungen, Kultur/Lifestyle

55-Cent-Sondermarke erinnert an früheren Bundespräsidenten Rau

Ab 2. März erhältliches Motiv stammt vom Wuppertaler Experten Gerd Aretz


Wuppertal (pte004/02.03.2006/06:15) Ausgerechnet sein einstiger Mitschüler aus dem Gymnasium hat sich mit seinem Entwurf durchgesetzt: Vom Wuppertaler Briefmarkendesigner Gerd Aretz, emeritierter Professor für Illustration und Design, stammt die Vorlage für die neue 55-Cent-Sondermarke der Deutschen Post AG http://www.deutsche-post.de , die ab heute, Donnerstag, zum Gedenken an den früheren deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau an den Schaltern erhältlich ist. Gedruckt wird in einer Auflage von 14 Millionen Stück durch die Giesecke & Devrient GmbH in Leipzig. Das Motiv zeigt ein Porträt des am 27. Januar verstorbenen Rau vor beige-grauem Hintergrund, als verbindliche Vorlage hatte der eigentlich auf Zeichnungen spezialisierte Aretz eine Fotografie erhalten. Das Ergebnis überzeugte offensichtlich den zuständigen Kunstbeirat des Finanzministeriums, der unter vier Bewerbern entscheiden musste.

Die kreative Phase war zeitlich allerdings knapp bemessen, denn dem 76 Jahre alten Gestaltungsexperten standen für diesen besonderen Auftrag nur rund 72 Stunden zur Verfügung. "Normalerweise sind rund drei Wochen für eine vernünftige Konzeption üblich. Aber in dieser Angelegenheit war es für mich eine große Ehre und Freude, auch ganz kurzfristig zur Verfügung zu stehen", sagte Aretz gegenüber pressetext. Hilfreiche Unterstützung gab es dabei durch seinen Sohn Oliver, der in Berlin eine Kommunikationsagentur betreibt und mit seinem Vater über Internet-Wege pünktlich an den kleinsten Details feilte. Bei der Präsentation in Wuppertal durch Oberbürgermeister Peter Jung wird im Rathausfoyer im Stadtteil Barmen ein Sonderschalter eingerichtet, wo neben der Sondermarke auch - bundesweit exklusiv - ein spezieller Stempel sowie ein Briefumschlag mit dem Porträt des in seiner Heimatstadt sehr beliebten Politikers Rau für Philatelisten ausgegeben werden.

Mit bedeutenden Staatsmännern als Konterfei hat Professor Aretz, der seit 1960 schon über 100 Marken entworfen hat und dessen 1986 begonnene Dauerserie "Frauen der Deutschen Geschichte" (zum Beispiel mit Marlene Dietrich) inzwischen eine kaum vorstellbare Milliarden-Auflage erreicht hat, schon einige Erfahrung: So erschien 1982 der sogenannte "Präsidentenblock", Sondermarken mit den fünf Bundespräsidenten Theodor Heuss, Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel und Karl Carstens. Richard von Weizsäcker und Roman Herzog wollten ausdrücklich nicht zu Lebzeiten auf Briefmarken erscheinen, auch der langjährige NRW-Ministerpräsident Rau ebenfalls nicht. Zu den durch Aretz illustrierten Politikerköpfen zählen außerdem Franz-Josef Strauß, Jakob Kaiser, Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger, Ernst Reuter, Carlo Schmid, Herbert Wehner oder Walter Scheel. Seine erste Auftragsarbeit war übrigens eine 10-Pfennig-Marke zum 100. Geburtstag des berühmten Frankfurter Bischofs Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und Mitbegründer der katholischen Sozialpolitik.

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