pts20060130028 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

So schön kann Wirtschaft sein

Kulturell-Kreativ - von Karl Gamper


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Kramsach (pts028/30.01.2006/14:40) "Märkte sind Gespräche" ist die ultimative Botschaft der Internet-Gesellschaft. Damit wurde der Anfang im Ende gefunden. Nämlich das Ende der Einzelanstrengung. In Netzwerken "laufen" die Gespräche und Allianzen der Gegenwart. Diese "Gespräche" werden oft per mail weitergeschickt und dieses virtuelle Trommeln ist deutlich zu hören. Es sind Geräusche der Menschlichkeit. Dieser Austausch findet jenseits der Massenmedien statt. Tatsächlich entstand weltweit ein Feld spontaner Begegnungen, ein Raum für ungeplante Treffen von Menschen, Möglichkeiten und Zufällen. Es ist ein interaktiver Boden auch für etwas radikal Neues. Für eine Werte-Kultur, zu der in der Ersten Welt etwa ein Drittel der Bevölkerung zählt.

Kulturell-Kreative werden diese Menschen von der Werteforschung genannt. Deshalb, weil sie in ihre jeweilige Kultur neue, kreative Gedanken einführen und vorzuleben beginnen. Die "jeweilige Kultur" kann die der Familie sein, oder eine Abteilung in einem Unternehmen; kann in einem Verein sein oder eben in einem Netzwerk. Die Größe der Wirkung ist nicht entscheidend. Entscheidend sind die Authentizität der eigenen Haltung und die Toleranz für andere Standpunkte.

Ein Drittel der Menschen in der Ersten Welt zählen zu den Kulturell-Kreativen. Tendenz: Rasant steigend. Denn immer mehr Menschen verstehen, dass wir uns nicht getrennt von der Natur entwickeln können. Und: In der Natur gibt es keine existentielle Trennung! Das ist der entscheidende Satz. Tatsächlich ist alles mit allem verbunden, verwoben, vernetzt. Eines bedingt das andere in einem prozesshaften Werden. Steigt die Anzahl der Hasen, steigt auch die Population der Füchse. Überall in der Natur erkennen wir dieses sich gegenseitig ergänzende Erzeugen, das sich um ein Fließgleichgewicht orchestriert. Um eine Balance, um eine unsichtbare Ausgewogenheit. Um Gerechtigkeit.

Wenn wir das tief verstehen, so verinnerlichen wir, dass sich alles in der Natur organisch entfaltet. Der Same wächst; reift; gebärt Früchte; vergeht. Allem wohnt ein Rhythmus inne. Die Welle des Lebendigen. Und wenn wir noch genauer schauen, so sehen wir keinen "Mr. Wind", der die Winde nach einem Modell managt und keinen COE mit Statistiken für Niederschläge. Alles entfaltet sich aus einer organischen Intelligenz in einem dynamischen Werden. Aus sich selbst heraus. Selbstorganisierend.

Die Botschaft ist: Auch wir Menschen sind Teil der Natur. Auch uns Menschen steht diese großartige Intelligenz zur Verfügung. Mehr noch: Wir Menschen sind jener Teil der Natur, der sich dieser Zusammenhänge bewusst wird. Und wir begreifen: Was wir geben, ernten wir. So gestaltet das Resonanzgesetz. Und unsere Handlungen zeigen unser Wissen. Wissen wir es im Kopf? Oder wissen wir es wirklich. Es zeigt sich unser Wissen in unseren Handlungen. Nirgendwo sonst! Alles andere sind Worthülsen.

Die kulturell-kreative Wende.
Weltweit ist ein Werte-Wechsel zu beobachten. In allen gesellschaftlichen Schichten. Auf allen Kontinenten. Doch am stärksten in der Ersten Welt. Es erblüht ein Verständnis, dass wir Teil einer Existenz sind, Tropfen in einem Ozean, der Trennung nicht kennt. Nichts ist isoliert vom Ganzen. Vorstellungen von Trennung sind Alpträume. Alpträume, in denen wir kämpfen müssen, das Leben bezwingen müssen, in denen wir isoliert und in Einzelanstrengungen verloren sind. Die Zeit ist jetzt, aus diesem Alptraum zu erwachen. Und dann?

Dann sehen wir das, was wirklich ist. Diesen Blick haben viele verloren. Sehr viele. Wir sehen in erster Linie das Modell in unserem Kopf (!) und unsere Ziele, unsere Visionen und Pläne - doch nicht das, was sich als lebendige Wirklichkeit unmittelbar vor uns zeigt. Wir haben gelernt, Modelle im Kopf zu entwerfen und Zweck-Mittel-Konstrukte zu planen. Dabei haben wir verlernt, auf das Leben zu schauen. Auf das, was wirklich ist.

Es gibt ein "Ewiges Gesetz"; "Aes dhammo sanantano." Und alle Weisen, alle Mystiker, alle Weltenlehrer ... haben es in ihrer Sprache und auf ihre Weise gelehrt. Das ewige Gesetz lautet: Sei gegenwärtig. Erkenne den Moment. Erwache aus dem Gewitter deiner Gedanken. Schau auf das, was wirklich ist. Und du erlebst dich in einem Leben, in einer Existenz, in einem Universum, das erfüllt ist von und mit allem.

Wenn wir die Brille unserer Vor-Stellungen abnehmen und ungeschminkt auf den Menschen schauen, der unmittelbar vor uns steht, so beginnen wir - plötzlich diesen als Menschen zu sehen. Dann erkennen wir im anderen uns selbst. (Probieren Sie es aus.) Dann hören wir im anderen unsere eigenen Träume, fühlen unsere eigenen Niederlagen, unser eigenes Streben. Wir erblicken im anderen - plötzlich! - einen Menschen. Einen Menschen mit all den Geschichten, die wir von uns selbst kennen. All den kleinen und großen Lügen, dem Streben, dem Herz, der Liebe. Das ist für mich der nächste Schritt in unserer Evolution: > Menschen erkennen einander als Menschen <.

Solange das nicht ist, werden wir aus unserem Primaten-Selbst handeln: "Einer ist überlegen : der andere unterlegen." Denn das ist die nicht bewusste wie leider zentrale Handlungsmatrix von noch zu vielen Menschen. "Überlegen : Unterlegen."

Machen wir die Probe aufs Exempel:
Schauen Sie in Ihren Tag. Wählen Sie spontan drei Begegnungen aus. Eins. Zwei. Drei. OK. Haben Sie den anderen klar gesehen, jenseits von Konzepten, Vorstellungen oder Absichten? Haben Sie den anderen gehört? Wie haben Sie gehandelt? Als beseelter Mensch oder aus dem unbewussten Reflex "überlegen : unterlegen? Wenn wir uns als Menschen erkennen, dann erschreckt uns diese unbewusste Handlungsmatrix. Sie wird uns bewusst! Und das, was uns bewusst ist, können wir erfahren und ändern. Dann werden wir wach und spontan und elegant auf das antworten, was wirklich ist. Das ist "Ver-Antwort-ung".

Und wie von alleine entsteht aus dem heraus eine andere Wirtschaft. Eine Wirtschaft, die uns Menschen dient - anstatt dass wir dieser Wirtschaft dienen. Eine Wirtschaft, die den Gedanken des Schönen nährt - ebenso wie den Gedanken der Effizienz. Eine Wirtschaft mit Achtsamkeit für das Leben, mit Respekt für die Erde und vor allem, mit der Freude des Jetzt. Wir würden auf das reale Potential einer Situation schauen und weniger auf ein Modell in unserem Kopf; wir würden mit der Wirklichkeit mitfließen anstatt der Wirklichkeit unser Modell aufzuzwängen. Wir würden die Kräfte der Natur nützen, uns einklinken in die Intelligenz des Universums und wir würden mehr aus dem Herzen handeln. Menschlich. Denn so wie du - will auch ich glücklich sein. So wie du - will auch ich Leid vermeiden. So wie du - will auch ich als Mensch gesehen werden. > Menschen erkennen einander als Menschen < - und wir haben das Paradies auf Erden!

Mein Name ist Karl Gamper. Ich bin einer jener Wanderer in der Karawane des Lebens, der dort Autor ist, da Sprecher, in einem anderen Land Unternehmer und in einer Oase Ehemann, Vater und Freund. Wenn Sie oder "du" mehr von mir lesen willst, dann ist "So schön kann Wirtschaft sein - Der Aufbruch der Kulturell-Kreativen" (Kamphausen; http://www.weltinnenraum.de ) ein guter Tipp.
Auch http://www.gamper.com ist nur einen Klick weit nah. Die Signs dort kommen von Jwala Gamper. Wir leben und wirken als Paar zusammen. "Synergia"; von innen heraus in die Weiten der Welten. Freude.

Copyright: Sie können diesen Artikel jederzeit weitersenden. Auch Auszüge daraus zitieren. Die Bitte ist, geben Sie das an: "Karl Gamper, http://www.gamper.com ." Danke.

(Ende)
Aussender: Gamper KEG
Ansprechpartner: Karl Gamper
Tel.: 05337/62962-0
E-Mail: evolution@gamper.com
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