pte20041001048 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Klimaschwankungen bisher unterschätzt

Wissenschaftler streiten über die Methode


Geesthacht (pte048/01.10.2004/15:55) Die Klimaschwankungen waren in der Vergangenheit viel beträchtlicher als aus bisherigen Untersuchungen von Baumschnitten und Eiskernen hervorgeht. Wissenschaftler um Hans von Storch vom GKSS Forschungszentrum http://www.gkss.de/ in Geesthacht haben die Daten des vergangenen Millenniums simuliert und ihre Ergebnisse provozieren eine erhitzte Debatte.

Während manche Wissenschaftler argumentieren, dass die Methoden fehlerhaft sind, warnen andere davor, dass die Ergebnisse Klimaänderungen in der Zukunft implizieren, die dramatischer sind als bisher angenommen. Aktuelle Klimarekonstruktionen beziehen sich auf Temperaturaufzeichnungen, die aber nur ein Jahrhundert zurückgehen und auf den Jahresringen von Bäumen basieren.

Von Storch und seine Kollegen verwendeten ein hochentwickeltes Computermodell, um das Klima der Erde über ein Jahrtausend zu simulieren. Aus den entsprechenden Daten rekonstruierten sie die Temperatur der nördlichen Hemisphäre für jedes Jahr der tausendjährigen Simulation. Dabei verwendeten sie eine statistische Methode, die auch von anderen namhaften Forschern eingesetzt wird, darunter Michael Mann von der Universität von Virginia in Charlottesville.

"Einer der Schlüsse, die wir ziehen, ist, dass die Sensibilität des Klimas höher ist als ursprünglich angenommen, weshalb die Veränderungen des Klimas in der Zukunft größer sein werden", sagt Timothy Osborn, ein Experte für Klimaschwankungen an der Universität von East Anglia http://www.uea.ac.uk/ in Norwich, Großbritannien.

Laut Mann ist die Studie fehlerhaft, weil die Simulation am laufenden Band Klimaveränderungen produziert, die nach Ansicht vieler Wissenschaftler nicht begründet sind. Thomas Crowley, ein Professor für Geowissenschaften an der Duke Universität http://www.duke.edu/ in North Carolina, meint: "Der wichtige Punkt liegt in der Erkenntnis, dass es unterschiedliche objektive Wege gibt, die Methodologie zu testen." Die Debatte über die Stichhaltigkeit der Ergebnisse werde weitergehen.

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