pte20010308033 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Gen verdoppelt Lebensdauer

Beschleunigte Entwicklung von "anti-aging"-Medikamenten möglich


Boston (pte033/08.03.2001/12:31) Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://www.mit.edu ist es gelungen, die Lebenszeit des Rundwurms Caenorhabditis elegans um das Doppelte zu verlängern. Damit wirken die gleichen Gene wie in der Hefe lebensverlängernd, so das Fazit der Molekulargenetiker. Die Erkenntnisse könnte die Entwicklung von "anti-aging"-Medikamenten für den Menschen beschleunigen, wie das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com berichtet.

Im Versuch wurde den Nematoden das SIR2.1 Gen (silenced information regulator) verabreicht. Dieses ist nah verwandt mit dem SIR2 Gen der Hefe. "Durch die Überstimulation mit SIR.2.1 lebten die Würmer um zwei bis drei Wochen länger", so Leonard Guarente vom MIT. Bereits frühere Studien von Guarente haben gezeigt, dass sich bei vielen Lebewesen mit Zellkern ein enzymatischer Co-Faktor und das SIR2 Gen zu einem SIR2 Protein verbinden. Zusammen mit einem verringerten Nahrungsangebot kann dieses Eiweiß den Alterungsprozess verlangsamen. "Dass dies auch bei Würmern der Fall ist, könnte bedeuten, dass der Vorgang auf alle Organismen zutrifft", vermutet Guarente. Wurm- und Hefezellen entwickelten sich völlig anders. Während sich Hefezellen innerhalb ihrer Lebensdauer permanent teilen, teilten sich Wurmzellen nach der vollständigen Reife nicht mehr, so der Molekulargenetiker weiter.

"Es scheint, als gebe es genetische Faktoren für Langlebigkeit und Altern, die in verschiedenen Tiergruppen konserviert bleiben", so David Gems vom University College in London in einem Nature-Kommentar. Zugleich seien die Ergebnisse Beweis dafür, dass Hefe ein geeignetes Modell ist, die Genetik für die Lebensdauer höherer Tiere zu untersuchen. Im nächsten Schritt soll das Experiment bei Mäusen durchgeführt werden.

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