pte20001005051 in Leben

3D-Gendetektion für Krebserkennung entwickelt

Chromosomen-Anomalien mit freiem Auge sichtbar


Jena (pte051/05.10.2000/17:33) Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena http://www.uni-jena.de haben eine gentechnologische Methode entwickelt, mit der Abschnitte der DNA dreidimensional betrachtet werden können. Damit ist es möglich, die räumliche Lage von Erbgut innerhalb der DNA darzustellen.

Die Forscher nutzten für die Detektion nicht wie bisher mehrere kurzwellige Lichtquellen zur Fluoreszenzanregung markierter Genstücke, sondern einen einzigen ultrakurzgepulsten Hochleistungslaser im nahinfraroten Spektralbereich bei rund 800 Nanometer Wellenlänge. "Chromosomen-Anomalien, die bei angeborenen Erkrankungen wie Trisomie 21 vorliegen, sind damit selbst für das ungeübte Auges des Laien deutlich erkennbar", erklärte Iris Riemann, Mitarbeiterin am Jenaer Institut für Anatomie II http://www.mti.uni-jena.de/~i6scmr/ana/ana.html .

Die so genannte MM-Fish-Methode (Multiphoton-Multicolor-Fluorescence In Situ Hybridisation) soll zunächst in der Forschung Anwendung finden, um die genaue Position von Genen innerhalb der DNA und somit die Architektur des menschlichen Genoms zu ermitteln. In der Zukunft könnte dieses Verfahren auch bei der vorgeburtlichen Diagnostik und in der Krebsdiagnostik eine wichtige Rolle spielen, so die Wissenschaftler.

König hält die baldige Anwendung der Methode in der Krebsdiagnostik für möglich. "Bei vielen Tumoren liegt eine spezifische Genanomalie vor. Mit MM-FISH kann gezielt nach Mikrotumoren gefahndet werden und weiters können genetisch veränderte Zellen deutlich von umgebenen Normalzellen unterschieden werden", so König.

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