pts19990902018 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Venture Capital Markt gewinnt an Dynamik

Beteiligungsmesse am 24. September erwartet 200 Investoren - Bisher 120 Anfragen von Unternehmen


Wien (TPA) (pts018/02.09.1999/12:29) Der österreichische Venture Capital Markt gewinnt deutlich an Dynamik. Wurden 1997 lediglich 270 Mio. Schilling Risikokapital durch Beteiligungsgesellschaften investiert, so waren es 1998 bereits 700 Mio. Schilling. "Das Potential aber noch lange nicht ausgeschöpft. Für 1999 erwarten wir Investitionen von über 1 Mrd. Schilling in Beteiligungsprojekte", erklärte Dkfm. Günter Halvax von der Beratergruppe TPA Treuhand Partner Austria am Donnerstag in Wien. http://www.beteiligung.at

Die TPA-Gruppe ist Veranstalter der Beteiligung '99, die - nach dem großen Erfolg im Vorjahr - diesmal am 24. September im Hotel City Club Vienna, Vösendorf stattfindet. Als Co-Veranstalter sind der ERP-Fonds http://www.erp.at und die Finanzierungs-Garantiegesellschaft (FGG) http://www.fgg.at sowie die Bank Austria als Generalsponsor mit im Boot. http://www.bankaustria.com Auch die staatliche Innovationsagentur wird erstmals mit einem Info-Stand an der größten österreichischen Messe für Unternehmensbeteiligungen, Kooperationen und Betriebsnachfolge teilnehmen, zu der rund 200 Investoren erwartet werden.

Trotz aller Euphorie: Was die Lukrierung von Risikokapital anlangt, liegt Österreich im internationalen Vergleich leider immer noch unter den europäischen Schlußlichtern. Halvax: "Derzeit werden erst 0,026 Prozent des österreichischen Bruttosozialproduktes in Form von Risikokapital durch Beteiligungsgesellschaften investiert. Im Nachbarland Deutschland sind es bereits 0,1 Prozent des BSP, in Italien 0,06 %, in Spanien 0,05 % und in Großbritannien sogar 0,39 Prozent", wie aus dem Jahrbuch der European Venture Capital Association (EVCA) hervorgeht.

Mehr Finanzierungsgesellschaften, weniger Bankkapital
Bemerkenswert ist, dass sich die Anzahl der aktiven Beteiligungsfinanzierungsgesellschaften 1998 von sechs auf 16 erhöht hat. "Die Banken besitzen nicht mehr den Alleinanspruch bei der Aufbringung von Venture Capital", sagte der TPA-Berater Halvax. "Die Kapitalaufbringung verlagert sich zunehmend von den Banken zu anderen Institutionen: Generierten die Beteiligungsgesellschaften 1997 noch über 80 % ihrer Beteiligungsmittel von Banken, so halbierte sich dieser Anteil 1998 auf knapp 40 %. Der Rest wird von sonstigen Investoren aufgebracht." Diese Entwicklung zeigt, dass sich Österreich den europäischen Verhältnissen nähert, wo institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Versicherungen bereits mehr als 30 % des investierten Risikokapitals aufbringen.

Run auf High-Tech - Kapitalstrom zu Buyout
41 Prozent der 93 im Jahre 1998 in Österreich getätigten Venture Capital Investitionen fanden im High-Tech-Bereich statt, gefolgt von 21 % bei sonstigen Produkten und 9,5 % bei industriellen Produkten und Dienstleistungen. 1998 fiel der High-Tech-Bereich aber erstmals unter die 50%-Marke. Bei der Anzahl der Investitionen und Höhe läßt sich eine Divergenz feststellen: Obwohl fast 60 % der 93 Beteiligungen bei der Unternehmensgründung erfolgt sind, betrug ihr wertmäßiger Anteil nur 24 %, während zwei große Buyouts fast 30 % der gesamten Beteiligungsinvestitionen ausmachten.

Börsengang noch Minderheitenprogramm
Nur zwei der insgesamt 26 Abschichtungen des Vorjahrs erfolgten über den international üblichen Weg des Börsengangs, ein Viertel erfolgte über Unternehmensverkäufe, 20 Prozent mußten abgeschrieben werden, bei 34 % fand eine Rückzahlung statt.

Beteiligung '99
Derzeit liegen den Veranstaltern der Beteiligung '99 rund 120 Anfragen von Kapitalsuchern vor, von denen 40 in die engere Wahl gezogen werden. "Insgesamt rechnen wir damit, dass der Kapitalbedarf von 800 Mio. Schilling im vorigen Jahr 1999 deutlich überschritten wird", erklärte Halvax. "Auffallend ist, dass die Interessenten eher nicht nach operativen Partnern oder Betriebsnachfolgern suchen. Gewünscht werden besonders Synergieeffekte mit Partnern aus den Bereichen Vertrieb und Marketing." Etwa 25 Unternehmen und Projekte werden auf der Beteiligungsmesse vorgestellt.

Sicherheit vor Risiko
Über die Hälfte der potentiellen Teilnehmer auf der Beteiligung '99 sind etablierte Unternehmen, die Kapital für die Expansion oder Markteinführung neuer Produkte benötigen. Seed Projekte werden voraussichtlich nicht in die Endrunde kommen, auch Start-ups sind nur geringfügig vertreten, zumal österreichische Investoren gerade Projekte in der risikoreichsten Startphase eines Unternehmens noch sehr zurückhaltend bewerten. Die regionale Verteilung der Unternehmen auf der Beteiligungsmesse wird ausgeglichen sein. Nach Branchen sind die Bereiche Neue Medien, Internet Business und Software sowie Dienstleistungen besonders häufig vertreten, die zu einem großen Teil jung, aber bereits etabliert und erfolgreich sind.

Informationen: Dkfm. Günter Halvax, TPA Unternehmensberatung, Ziegelofengasse 33, 1052 Wien, Tel. 01/54617-300, Fax DW 307, E-Mail: tpaub@via.at, Internet: http://www.beteiligung.at

(Ende)
Aussender: Treuhand Partner Austria TPA
Ansprechpartner: Mag. Marianna Kornfeind
Tel.: 01/402 48 51
E-Mail: kornfeind@temmel-seywald.at
Website: www.tpawt.com/
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