pte20100708002 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Journalismus: Mehr Arbeit unter mehr Druck

Gleichzeitig bieten digitale Medien neue Chancen


Pressevertreter unter erhöhtem Druck (Foto: aboutpixel.com/daylight)
Pressevertreter unter erhöhtem Druck (Foto: aboutpixel.com/daylight)

London (pte002/08.07.2010/06:05) Journalisten arbeiten heute mehr, unter stärkerem Druck und haben insgesamt weniger Freude an ihrem Beruf. Dieses Bild zeichnet der jährliche Bericht von Oriella http://www.oriellaprnetwork.com zum Thema "Digitaler Journalismus". Das PR-Netzwerk befragte 770 Journalisten in 15 verschiedenen Ländern. Die Hälfte der Journalisten aus traditionellen Medien wie Zeitungen, TV und Radio rechnen laut der Befragung mit der Einstellung ihres Mediums. Am stärksten zeigt sich dieser Trend in Schweden, wo bereits ein Drittel der traditionellen Kanäle eingestellt wurde und einer von sechs komplett ins Web übersiedelt ist.

44 Prozent der Journalisten glauben, dass Printmedien weiter dramatisch zusammenschrumpfen werden. Das ist eine pessimistische Haltung, im Vergleich zu 2009 jedoch positiver - damals hatten 60 Prozent diese Ansicht vertreten. Außerdem erwarten die Medienvertreter ein weiteres Werbeminus von zehn Prozent im Laufe des Jahres. Vorhergehende Erhebungen hatten gezeigt, dass auch der Berufseinstieg immer schwieriger wird. Die Hälfte startet heute mit unbezahlten Jobs (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/100329028/).

Druck steigt

Rund 46 Prozent gaben an, dass von ihnen heute mehr Arbeit erwartet wird. 30 Prozent arbeiten länger und 28 Prozent sagen, ihnen wird weniger Zeit zum Recherchieren gegeben. Offenbar bleibt unter dem gestiegenen Druck auch weniger Zeit für zusätzliche Angebote wie Bewegtbild. So boten 2009 noch 50 Prozent der Nachrichtenwebseiten Videos an, in diesem Jahr sind es nur noch 39 Prozent. Wenig Interesse besteht daran, Multimedia-Inhalte von PR-Agenturen zu erhalten. 75 Prozent bevorzugen E-Mail-Presseaussendungen und etwa die Hälfte wünscht sich Fotomaterial.

Positiver als 2009

Trotz einer insgesamt pessimistischen Stimmung, fallen die Einschätzungen aber etwas besser aus als im vergangenen Jahr. Nur 14 Prozent glaube, dass die Gesamtzahl von Medienunternehmen schrumpfen wird. 40 Prozent sehen im Web neue Chancen. Dabei zeigen sich britische, spanische, brasilianische und US-Journalisten am optimistischsten.

Auch die Nutzung neuer Tools hat unter Journalisten weiter um sich gegriffen. So wird Twitter bereits von 41 Prozent der Medienhäuser eingesetzt (plus sechs Prozent gegenüber 2009). Smartphones nehmen ebenfalls eine immer größere Rolle bei den Verlagen ein, insbesondere was neue kostenpflichtige Applikationen betrifft. Eines von fünf Medien bietet bereits eine mobile App an.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Claudia Zettel
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