pte20100215022 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

MySpace-Chaos fällt auf Murdoch zurück

Owen Van Nattas Abgang stellt News Corps digitale Strategie infrage


Murdoch muss Kritik für MySpace-Turbulenzen einstecken (Foto: myspcae.com)
Murdoch muss Kritik für MySpace-Turbulenzen einstecken (Foto: myspcae.com)

New York (pte022/15.02.2010/13:45) MySpace http://www.myspace.com ist durch den überraschenden Abgang seines erst vor weniger als einem Jahr eingesetzten Chefs Owen Van Natta neuerlich in Turbulenzen geraten. Wenige Tage nachdem Van Natta das Social Network verlassen hat, muss nun News-Corp-Chef Rupert Murdoch selbst die Kritik einstecken. Murdoch habe mit seiner digitalen Strategie das totale Chaos bei MySpace ausgelöst, poltern führende Medienvertreter.

Seit Bekanntwerden von Van Nattas Abschied wird über die Hintergründe spekuliert. Viele Beobachter meinten, Diskrepanzen zwischen ihm und Jonathan Miller, dem früheren AOL-Chef, der jetzt das digitale Business bei News Corps leitet, seien ausschlaggebend gewesen. Doch der Autor Michael Wolff, der auch eine Murdoch-Biografie geschrieben hat, sieht tiefergehende Probleme bei MySpace, berichtet der Guardian.

Verzweiflung

Es sei sicherlich nicht Van Nattas Schuld, dieser habe ein Geschäft übertragen bekommen, in dem man bestenfalls Rückgänge verwalten konnte, meint Wolff. Der Austausch an der Spitze sei vielmehr ein Zeichen dafür, dass bei der News Corp Panik in Bezug auf das Online-Business ausgebrochen sei. "Die Sache, die gerade vor sich geht, ist totale, totale Verzweiflung über diese ganze digitale Angelegenheit", so der Autor.

Murdoch verstehe nicht, weshalb es MySpace schlecht gehe und dass es nun mal mit der Seite vorbei sei, legt Wolff noch eines nach. Der große Erfolg, den das soziale Netzwerk vor fünf Jahren gefeiert hat, sei nicht wieder herzustellen.

Kein Strategiewechsel

Die News Corp selbst spricht naturgemäß keineswegs von Verzweiflung. "Owen hat sich mit der Neuausrichtung und Auffrischung von MySpace einer großen Herausforderung gestellt. Die Werbekunden haben jedoch gerade in letzter Zeit sehr positiv auf dieses Engagement und den neuen Kurs reagiert", so Miller.

"Es gibt bei MySpace keinen Strategiewechsel, sondern nur eine Fokusierung auf bereits vorhandene Stärken. Gerade in Deutschland wurde schon immer mehr auf Inhalte aus Musik und Entertainment gesetzt statt nur auf Social Networking. MySpace ist im Januar 2010 gemäß IVW um sechs Prozent zum Vormonat gewachsen und im Jahresvergleich nach AGOF stabil bei rund fünf Mio. Unique Usern geblieben", ergänzt Joel Berger, Managing Director MySpace Deutschland, Schweiz, Österreich und Nordeuropa, gegenüber pressetext.

(Ende)
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