pte20091006028 Auto/Verkehr, Umwelt/Energie

Erstes Elektrofahrzeug-Institut nimmt Betrieb auf

Forschung und Vernetzung sollen E-Mobilität vorantreiben


Eine neue Einrichtung vernetzt Akteure der E-Mobilität (Bild: Elektroauto-Institut)
Eine neue Einrichtung vernetzt Akteure der E-Mobilität (Bild: Elektroauto-Institut)

Hannover (pte028/06.10.2009/12:10) Als Wegbereiter für den Markteintritt der Elektromobilität sieht sich das erste Elektrofahrzeug-Institut Deutschlands http://www.elektrofahrzeug-institut.de , das soeben in Hannover die Pforten geöffnet hat. Das Institut bündelt Fachwissen aus den Bereichen Elektrofahrzeuge und Solarstrom und setzt sich bisher aus einem Beirat zusammen, in dem Entwickler, Forschungseinrichtungen und Experten der E-Mobilität vertreten sind. "Wir wollen die Studienarbeit verstärken und zu neuen Strategien der Vermarktung beitragen. Denn bisher kommt die Elektromobilität viel zu schwerfällig auf den Markt", betont Jörg Warnstorf, Geschäftsführer des Instituts, im pressetext-Interview. Aufgrund der abwartenden Haltung der Banken erfolgte der Start mit Eigenmitteln und man hofft auf zukünftige Rückfinanzierung.

Die Gründung des Instituts sollte laut Warnstorf einem ähnlichen Schritt seitens der Automobilindustrie zuvorzukommen. Denn deren Vertreter würden aufgrund ihres Selbstverständnisses und ihrer Schwerfälligkeit das Thema andersrum angehen. "Das Thema Elektromobilität kann Menschen langfristig nicht abholen, wenn es von ausschließlich wirtschaftlichen Interessen dominiert wird. Neben dieser unterschiedlichen ethischen Verankerung betonen wir die Notwendigkeit zusätzlicher, regenerativer Stromgewinnung als Energiequelle, da erst diese Elektroautos umweltfreundlich macht", so Warnstorf. Verfolgt werden nur neue leichte und kleine Konzepte, da Modelle wie das 1,4-Tonnen-Fahrzeug von BMW kontraproduktiv seien. Insgesamt wolle man Kreisläufe wie Mobilitätskonzepte und Gesamtsysteme untersuchen statt in Elektrofahrzeugen die einzige Lösung zu erkennen.

Wichtiges Anliegen des Instituts ist es, eine Plattform für verschiedene an der Elektromobilität beteiligten Gruppen zu bilden. Im Fokus stehen damit auch die Nutzer. "Der psychologische Trick des Gewinnspiel, das wir zur Eröffnung des Instituts gestartet haben, hat uns schon in den ersten Tagen eine Flut von Rückmeldungen und Vorschlägen beschert. Viele potenzielle Käufer liefern gerne Input für die Fahrzeug-Gestaltung oder sind sehr gerne bereit, an Testfahrten teilzunehmen", berichtet Warnstorf. Bisher hätten nur Journalisten die Möglichkeit gehabt, das Bild der E-Mobilität mit zu prägen oder testwürdige Kriterien zu bestimmen. Es sei jedoch wichtig, zukünftige Nutzer bereits heute mehr einzubinden, um auf deren Wünsche besser einzugehen. "Entwickler und Importeure wagen es etwa bisher kaum, auf minimalistische Konzepte einzugehen, da sie diese für nicht verkaufbar halten. Doch zeigen Umfragen, dass viele junge Menschen durchaus für einfache, auf jeglichen Luxus verzichtende Elektrofahrzeuge ansprechbar sind. Das Hauptinteresse vieler ist meist, von Punkt A nach B zu gelangen, wobei eine ökologische Vereinbarkeit begrüßt wird."

Derzeit sieht Warnstorf die Elektromobilität in Deutschland in einer kritischen Phase. Zwar würden alle Zutaten für vernünftige Konzepte - wie etwa technische Voraussetzungen - bereits existieren. "Doch die Kunden warten derzeit ab, ob politische Förderungen nach dem Vorbild Frankreich, Dänemark oder Österreich kommen oder nicht. Dieses Abwarten ist für den Markt schädlich." Etwas Bewegung könnte unter anderem durch die Klimaverhandlungen in Kopenhagen erfolgen. "Die Delegationen mancher Länder wie Frankreich gehen mit einem starken Auftrag in die Verhandlungen, besonders wenn sie selbst Hersteller im Land haben. Schaffen es diese Länder, Allianzen zu bilden, kann das für die weitere Ausbreitung der Elektromobilität von Vorteil sein", so der Elektrofahrzeug-Experte.

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