pte20081219030 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Klimaziele verschlingen dreistelligen Mrd.-Betrag

Solarindustrie fordert staatliche Hilfen


Klimaschutzziele aus heutiger Sicht unerreichbar (Foto: pixelio.de, Matthias Ruhbaum)
Klimaschutzziele aus heutiger Sicht unerreichbar (Foto: pixelio.de, Matthias Ruhbaum)

Berlin (pte030/19.12.2008/13:55) Um die hoch gesteckten Energieziele der EU bzw. der Bundesregierung erreichen zu können, sind Investitionen in dreistelliger Mrd.-Höhe erforderlich. Experten des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) http://www.ey.com zufolge liegt das Gesamtziel, den Anteil Erneuerbarer Energien beim Strom- und Kraftstoffverbrauch sowie bei der Wärmeerzeugung bis 2020 auf 18 Prozent zu erhöhen, jedoch in weiter Ferne. Dazu sei allein im Bereich Strom eine Deckung von 38 Prozent erforderlich, was aus heutiger Sicht schlichtweg nicht möglich sei, berichtet das Handelsblatt. Angesichts der restriktiveren Kreditvergabe vonseiten der Geschäftsbanken verschärft sich die Situation zusätzlich. Nach der Windkraftbranche (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=081217020) klagt nun auch die Solarindustrie über eine zu geringe Ausstattung mit Krediten zur Durchführung neuer Projekte und fordert staatliche Unterstützung.

Während der Solarsektor ohnehin zu den am stärksten durch den Staat geförderten Industriezweigen zählt, bedarf es der Branche offenbar an weiteren Hilfsmaßnahmen. Selbst die zum Jahreswechsel in Kraft tretende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, von der die Solarindustrie in hohem Ausmaß profitiert, werde daran nichts ändern. "Es darf keine Denkverbote geben. Daher muss nun überlegt werden, wie ein Marktrückgang bei größeren Projekten verhindert werden kann", äußert sich Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft. Wie im Fall des Sektors Windenergie wird die für die Realisierung von öffentlichen Aufträgen zuständige KfW-Bank in die Pflicht genommen und aufgefordert, stützende Kreditbedingungen anzubieten.

Die Klimaschutzziele der EU sind selbst bei Erreichen des Vorhabens der Bundesregierung gefährdet, den Anteil von Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2020 auf 30 Prozent zu steigern. EY zufolge sind aber allein dafür Investitionen von rund 100 Mrd. Euro erforderlich. Darüber hinaus fallen weitere Kosten in den Bereichen Wärme- und Kraftstoffverbrauch an. Derzeit decken Alternativ-Energien 14, sechs bzw. sieben Prozent der drei Bereiche ab. Um den Anteil auf insgesamt 18 Prozent zu erhöhen, müsse Deutschland jedoch einen Ausbau vornehmen, der aus heutiger Perspektive sowohl die technischen als auch wirtschaftlichen Möglichkeiten sprengt. Zudem gelten effektive Rahmenbedingungen wie ein nachfragetreibender hoher Ölpreis oder funktionierende Fördermaßnahmen ab sofort als Voraussetzung.

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