pte20081025004 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Spezialschiff nutzt Strömung zur Stromerzeugung

Meerenge von Messina bietet ideale Voraussetzungen


Spezialschiff erzeutgt Strom in Meerenge von Messina (Foto: Fri-El Seapower)
Spezialschiff erzeutgt Strom in Meerenge von Messina (Foto: Fri-El Seapower)

Messina (pte004/25.10.2008/06:25) Die zu der Südtiroler Fri-el Green Power http://www.fri-el.it gehörende Tochtergesellschaft Seapower hat mit der Entwicklung eines neuartigen Systems zur Stromerzeugung begonnen. Auf der Meerenge von Messina wird mit Hilfe eines Spezialschiffes und an Bojen aufgehängten Turbinen die Kraft der Meeresströmung genutzt.

An dem verwendeten Prototypen sind vier Schlepptaue an jeweils fünf Turbinen mit einem Durchmesser von vier Metern angebracht. Sie sind mit einer gemeinsamen Antriebswelle und einem auf dem Schiff positionierten Stromgenerator verbunden. Eine etwas größere, unter dem Schiffsrumpf montierte Turbine sorgt zusätzlich für die Nutzung der kinetischen Energie. "Während der neunmonatigen Testdauer werden wir durch ein Unterwasserkabel voraussichtlich 400 Kilowatt Strom in das öffentliche Netz leiten", erklärte Firmenchef Josef Gostner.

Möglich sei dies durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit im Golf von Messina, die an manchen Stellen bis zu 2,5 Meter pro Sekunde betrage. Die dortige Wasserenergie entspreche der Leistung von drei Mio. Kernkraftwerken. Durchgeführt wird das Projekt in Zusammenarbeit mit Prof. Domenico Coiro, Forschungsleiter am Dipartimento di Ingegneria Areospaziale der Universität von Neapel "Federico II". Die Landesregierung des Trentino - Alto Adige wird sich mit 40 Prozent an den Kosten beteiligen. Als Vorteile der international patentierten Technologie kämen neben der einfachen Modularbauweise und Transportierbarkeit vor allem die geringen Produktions- und Wartungskosten zum Tragen.

"Bei unserem Pilotvorhaben handelt es sich nur um einen ersten Schritt, da der Stromtransport bei mehr als 100 Meter Entfernung problematisch wird und die Stromerzeugung deshalb in Küstennähe erfolgen muss", erläutert Gostner. In einer späteren Projektphase sollen deshalb die Schiffe auf hoher See im Atlantik operieren und mit Hilfe des Elektrolyse-Verfahrens eigenständig Wasserstoff produzieren. Dieser könne durch Tankschiffe an Land transportiert und dort gespeichert werden. Vorstellbar sei eine Flotte von fünfzig Schiffen mit einer Gesamtkapazität von 1.000 Megawatt und einer jährlichen Produktionsmenge von acht Terawattstunden.

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