pte20080311045 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

TV 3.0: Digitalisierung bringt viele Herausforderungen

Fachkonferenz in Berlin diskutiert Zukunft des Fernsehens


Die Digitalisierung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Fernsehwelt (Foto: pixelio.de)
Die Digitalisierung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Fernsehwelt (Foto: pixelio.de)

Berlin (pte045/11.03.2008/15:59) So wie sich das Internet unter dem Schlagwort "Web 2.0" wandelt, bringt die Digitalisierung auch im Fernsehsektor weitreichende Veränderungen mit sich. Nach der Einführung des dualen Rundfunksystems ist dies der zweite große Paradigmenwechsel in der Fernsehwelt, der Beginn des TV 3.0. DVB-T, IP-TV und Handy-TV sind nur einige der bekannten Phänomene, die stellvertretend für diesen grundlegenden Strukturwandel zu sehen sind. Die Digitalisierung bringt aber nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch eine Reihe von neuen Herausforderungen mit sich. Wie diese konkret aussehen, diskutieren heute, Dienstag, führende Medienpolitiker, Wissenschaftler und Journalisten in Berlin auf der von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Journalistik II der Universität Leipzig ausgerichteten Fachkonferenz "TV 3.0 - Journalistische und politische Herausforderungen des Fernsehens im digitalen Zeitalter".

"Die Digitalisierung ist mittlerweile kein Zukunftsgespenst mehr", erklärt Beate Martin, Referentin für den Bereich Medienpolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung http://www.fes.de/medienpolitik , im pressetext-Gespräch. Dies zeige sich insbesondere im Medienkonsum der Nutzer. "Ziel der Konferenz ist es, die zentralen Aspekte des Wandels des Fernsehens mit den wichtigsten Experten und Verantwortlichen aus öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk zu diskutieren und medienpolitisch zu begleiten", stellt Martin zusammenfassend fest. Zu diesem Zweck wolle man eine Bühne für die Diskussion zur Verfügung stellen, wo sich Experten sowohl aus der Praxis als auch aus der Wissenschaft versammeln und ins Gespräch kommen können. "Wir wollen aber keine theoretische Diskussion im geschlossenen Expertenkreis führen, sondern mit der Konferenz auch einen aktiven Informationsbeitrag für die Öffentlichkeit leisten", betont Martin.

Drei Themenbereiche stehen dabei im Mittelpunkt der Konferenz. "Das erste Panel beschäftigt sich mit rechtlichen und ökonomischen Entwicklungen", erläutert Martin. Ein Beispiel für diesen Bereich ist die Debatte darüber, inwieweit sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Internet engagieren darf und soll. Damit verbunden sollen auch alternative Gebührenmodelle diskutiert werden. "Der zweite Bereich widmet sich innovativen Nachrichtenformen und -konzepten", schildert Martin. Diese sind im digitalen Fernsehzeitalter beispielsweise nicht mehr an einen linearen Aufbau gebunden. Der Nutzer kann nur Meldungen anschauen, die ihn interessieren, unabhängig von Zeit und Ort. Das dritte Panel stellt die Frage nach den Herausforderungen für Journalisten. "Die Grenzen innerhalb der journalistischen Branche werden zunehmend fließender", stellt Martin fest. Ein Journalist werde künftig für verschiedene Medien tätig sein und unterschiedliche Inhaltsformen beherrschen müssen. "Ein Trend geht hier zum Videojournalisten, der TV-Beiträge im Alleingang konzipiert, dreht und schneidet", so Martin abschließend.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Markus Steiner
Tel.: +43-1-81140-317
E-Mail: steiner@pressetext.com
|