pte20080116001 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Online-Rechtsberatung: Nützlich, aber kein Allheilmittel

Bearbeitung von Standardfällen schnell und unbürokratisch


Online-Beratungen vorrangig für Standardfälle geeignet (Foto: pixelio.de)
Online-Beratungen vorrangig für Standardfälle geeignet (Foto: pixelio.de)

Berlin/München (pte001/16.01.2008/06:00) Online-Rechtsberatungen sind aller Vorurteile zum Trotz seriös und antworten in den meisten Rechtsbelangen korrekt. Zu diesem Fazit gelangt die Stiftung Warentest http://www.test.de in ihrer aktuellen Ausgabe "FINANZtest", wobei acht Anbieter stichprobenartig auf ihren Preis und die Leistung untersucht wurden. Positiv im Test fiel "Frag-Einen-Anwalt.de" auf, da bereits beantwortete Fälle für alle Nutzer sichtbar sind. Auf eine Frage zu Schadenersatz nach einem Verkehrsunfall konnte Frag-Einen-Anwalt.de für den Preis von nur 26 Euro nach einer korrekten Information nach einer Stunde punkten. Ebenfalls richtig antwortete die Beratungsplattform "Anwalt.de", jedoch zu einem Preis von 49 Euro. Aber auch "E-Juristen.de" für 71,40 Euro und "Advo24.de" für 69 Euro konnten die Tester wenngleich zu erheblichen Mehrkosten überzeugen. Falsche Antworten gaben hingegen "Answer24.de", "Anwalt-Onlineservice.de" und "Deutsche-Anwaltshotline.de".

"Online-Rechtsberatungen funktionieren reibungslos und sind schnell, dennoch sollte man als Ratsuchender nicht erwarten, dass einem in jedem Fall weitergeholfen werden kann", sagt Max-Lion Keller von der IT-Rechts-Kanzlei München http://www.IT-Recht-Kanzlei.de im Gespräch mit pressetext. Laut dem Fachmann bedürfen kompliziertere Fälle einer sorgfältigen Prüfung. Gehe es um einen Standardfall wie einem Autounfall sei dies ein Weg, der unbürokratisch und zudem oft günstiger als die Erstberatung in einer Kanzlei ist. "Es existieren große Unterschiede zwischen Preis und Qualität der Beratung. Obwohl wir schon für 26 Euro einen korrekten Rat erhielten, führte uns ,Deutsche-Anwaltshotline.de' für 75 Euro sogar in die falsche Richtung, wobei insgesamt drei von acht Anwälten daneben lagen", unterstreicht FINANZtest-Redakteur Lutz Wilde gegenüber pressetext.

Laut dem Fachredakteur hatte man zwar mit einem besseren Testergebnis gerechnet, dennoch seien Online-Rechtsberatungen häufig noch zuverlässiger als telefonische Auskünfte, so der Experte. "Im Internet besteht für viele Anwälte die Gelegenheit, sorgsam Informationen über den jeweiligen Fall zu sammeln und Nachfragen dort zu stellen, wo sie angebracht sind, um eine korrekte Antwort zu geben", meint der Finanzfachmann auf Nachfrage von pressetext. Zudem bestehe die Möglichkeit, gegebenenfalls einen Fall zurückzugeben, ohne das eigene Gesicht zu verlieren. Die Beratungsqualität kann laut Ansicht der Tester vor allem dadurch gesteigert werden, indem das Prinzip Transparenz forciert und alle Anfragen der Kunden für andere Ratsuchende zur Verfügung gestellt wird.

Auch die Preis- und Bezahlungsmodelle unterscheiden sich erheblich voneinander. Beim Testsieger Frag-einen-Anwalt.de wie auch bei Answer24.de schlägt der Kunde den Preis für den gewünschten Rechtsrat vor. Bietet der potenzielle Kunde hingegen zu wenig für die Beratung, bleiben die Angebote aus oder der Anwalt erklärt ihm, er möge sein Gebot erhöhen. Der Großteil der Online-Rechtberatungen geht jedoch nicht diesen Weg der Preisfindung, sondern geben Preise im Einzelfall vor. Der Ratsuchende kann so auf die Beratung verzichten, das Angebot annehmen oder selbst nachverhandeln. Eine dritte Preisgestaltung lässt sich bei Anwalt-Onlineservice.de finden. Hierbei kann der Kunde einen Kostenvoranschlag erbitten oder den Rat zum Fixpreis verlangen. Schneller Rat kostet hierbei 83,30 und langsamerer 53,55 Euro.

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