pte20070926012 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

IT-Abteilungen bremsen Wirtschaftswachstum ein

Unternehmerisches Verständnis von IT-Verantwortlichen gefordert


Häufig noch Abstimmungsdefizite zwischen Geschäftsführung und IT (Foto: pixelio.de)
Häufig noch Abstimmungsdefizite zwischen Geschäftsführung und IT (Foto: pixelio.de)

Düsseldorf (pte012/26.09.2007/10:05) Ein Großteil der IT-Abteilungen europäischer Unternehmen behindert das wirtschaftliche Betriebswachstum aufgrund eines mangelnden unternehmerischen Verständnisses. Unternehmen müssen daher jährlich auf durchschnittlich sechs Prozent Wachstum verzichten - allein in Deutschland beläuft sich das dadurch nicht realisierte Umsatzwachstum pro Jahr auf rund 50 Mrd. Euro. Zu diesem Ergebnis kommt das Management-Beratungsunternehmen A.T. Kearney http://www.atkearny.de in seiner aktuellen Studie, bei der mehr als 65 Top-Manager verschiedenster Branchen befragt wurden. "Ein wesentliches Grundproblem liegt in den meisten Fällen darin, dass die Anforderungen, die an die IT gestellt werden, im Sinne der Erreichung der strategischen Unternehmensziele noch nicht ausreichend formuliert sind", sagt A.T.-Kearney-Partner Marcus Eul im pressetext-Interview.

Der Experte stimmt darin überein, dass die Führungsetagen in erster Linie die mangelnde Unterstützung der IT in wachstumsrelevanten Bereichen wie der Business Intelligence (BI) und/oder dem Consumer Relationship Management (CRM) beklagen. Vor allem kritisch beurteilen die Befragten die teils großen Defizite bei inkonsistenten Daten und zu langen Reaktionszeiten der IT bei der Erfüllung von Anfragen sowie fehlende Transparenz über den konkreten IT-Nutzen. Auf einer Skala von eins (geringe negative Auswirkungen) bis zehn (hohe negative Auswirkungen) gaben die Manager an, vor allem im Bereich BI durch unzureichende IT gehemmt zu werden (5,6) - es folgen die Bereiche CRM (5,3), Pricing und Sales (4,4) sowie Product Lifecycle Management (4,1).

Wesentlich gravierender schlagen die relevanten Wachstumsblocker inkonsistente Daten (7,2), zu lange Reaktionszeiten der IT (6,3) und fehlerhafte Transparenz über den konkreten wirtschaftlichen Nutzen der IT (6,1) zu Buche. "Die Gründe für diese Negativeinschätzungen liegen nicht allein in den IT-Abteilungen. Defizite liegen vor allem auch darin, dass lediglich jedes vierte Unternehmen den tatsächlichen Mehrwert seiner IT-Projekte evaluiert. Es mangelt hierbei am Verständnis, welchen Beitrag die IT leisten könnte, sodass viele Unternehmen so ihre Ziele verpassen", erläutert Michael Römer, Studienleiter und Principal bei A.T. Kearny, auf Nachfrage von pressetext. So gab rund ein Drittel der befragten Personen an, dass die unzureichende Transparenz über den Mehrwert eines IT-Projekts eine Wachstumsbarriere darstellt.

Einen Hauptgrund für den mangelnden Nutzenbeitrag der IT sehen die Experten in der "klassischen" Wahrnehmung der IT als reinen Kostenfaktor. So verwundert es kaum, wenn die meisten Unternehmen in ihren eigenen IT-Abteilungen keine wesentlichen Wachstumstreiber sehen. Vor diesem Hintergrund integrieren nur 19 Prozent der befragten Unternehmen die IT aktiv in die Strategiephase von Wachstumsprojekten. Ein gemeinsamer Business Case zwischen Geschäf und IT würde somit viel zu häufig verhindert, sind sich die Fachleute einig. Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Berater darin, dass die IT ihren Nutzen für das Unternehmen künftig klarer aufzeigt, sodass eine gemeinsame Vision darauf aufbauend erarbeitet werden kann. Erst wenn die IT-Verantwortlichen ein stärkeres unternehmerisches Verständnis entwickeln, könnten Defizite künftig abgebaut werden.

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