pte20070203008 Tourismus/Reisen, Umwelt/Energie

Yosemite-Nationalpark von Millionen Touristen geplagt

Menschenmassen setzen Umwelt extrem zu


Yosemite National Park (pte008/03.02.2007/13:15) Der Yosemite National Park http://www.nps.gov/yose in Kalifornien gehört mit seiner spektakulären Landschaft und seinen gigantischen Wasserfällen zu den Publikumsmagneten des Golden State. Aber gerade die rund vier Millionen Besucher, die den Park jährlich besuchen, sind der Umwelt des Yosemite Valley alles andere als zuträglich. Nun gibt es Bestrebungen, die Besucherzahl zu limitieren.

Erst im November 2006 wurde ein Plan eines 60 Mio. Dollar Bauprojekts von einem Bundesgericht verworfen. Der Richter hatte der Beschwerde zweier Umweltgruppen stattgegeben, die die Bundesregierung in Washington klagten. "Die Pläne den Yosemite National Park noch weiter auszubauen, würde die einzigartige Naturlandschaft für zukünftige Generationen zerstören", erklärt Bridget Kerr, Mitglied der Friends of Yosemite Valley http://www.yosemitevalley.org , einer der beiden Kläger. Der Antrag könnte sogar dazu führen, dass die tägliche Zahl der Besucher in dem Park limitiert wird. Dies sei jedoch nicht Sinn und Zweck eines Nationalparks, fürchten Gegner des Antrags. Tatsächlich stehen sich in der Frage nach der Zukunft des riesigen Parks zwei Fronten scharf gegenüber. Befürworter eines Ausbaus fürchten zudem, dass eine Limitierung der Besucherzahl auch einen direkten Einfluss auf die Öffentlichkeit haben könnte.

Yosemite war der erste Nationalpark der USA, der 1890 zum Schutzgebiet erklärte wurde. Der Park mit seinen knapp 2.000 Quadratkilometern Fläche bietet dem Besucher Granitfelsen, tiefe Wasserfälle sowie eine artenreiche Flora und Fauna. Seit der Erklärung zum Nationalpark stand Yosemite der Öffentlichkeit als Erholungsziel offen, obgleich einzelne Teile des Parks für die Allgemeinheit nicht zugänglich gemacht wurden, um eventuellen Schäden an der Natur vorzubeugen. Auch der Merced River, der durch den Park fließt steht unter besonderem Schutz des Federal Wild and Scenic Rivers Act. Der derzeit herrschende Konflikt der beiden Parteien geht nämlich auf ein Hochwasser des Flusses im Jahr 1997 zurück. Dieses zerstörte Camping- und Parkplätze sowie Teile der berühmten Yosemite Lodge. 442 Mio. Dollar hatte der Um- und zugleich auch Neubau der Infrastruktur im Park gekostet. Unklar war auch, wer das zahlen sollte. Einige Kritiker befürchten, dass die Kosten auf die Besucher abgewälzt werden könnten. Das verneinen wiederum die Politiker.

Der Limitierung der Besucher stehen die offiziellen Parkwärter und das Management des Parks jedenfalls negativ gegenüber. Ein Argument lautet, dass eine Limitierung den Nationalpark zu einem Spielgrund für Reiche machen würde. Zudem reihen sich lediglich während der Urlaubszeit im Sommer Autostoßstange an Stoßstange, etwa um den großen Granitmonolithen El Capitan zu besuchen. Während des restlichen Jahres herrsche im Park kaum Andrang, argumentiert die Parkführung. Tatsächlich schlossen die Park-Ranger im Sommer 1996 die Einfahrtstore zum Yosemite Valley, weil im gesamten Dorf kein einziger freier Parkplatz mehr zu finden war. 2006 fiel die Zahl der Besucher auf 3,36 Mio. - die schlechteste Bilanz der vergangenen 16 Jahre.

"Yosemite ist die US-Version der Kronjuwelen. Warum schützen wir diese dann nicht gebührlich?", fragt Peter Newman, Professor für Natural Resources an der Colorado State University. Er habe kaum jemals einen Plan gehört, der umstrittener sei als eine Limitierung der Besucher.

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