Telekommunikation 2010: China und Co. geben den Ton an
Wachstumsmärkte mutieren zu Innovationstreibern
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(Foto: huawei.com) |
Egham (pte025/04.12.2006/13:47) Was den Telekombereich anbelangt, haben Wachstumsmärkte wie China und Indien den Industrieländern längst den Rang abgelaufen. Nach Berechnungen von Gartner verfügt die sogenannte zweite und dritte Welt bereits jetzt über mehr als die Hälfte aller Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse weltweit. Bis 2010 könnte dieser Anteil auf knapp 70 Prozent steigen. Die zunehmende Verlagerung des Telekomgewichts in die bevölkerungsreichen Länder ist zwar von der Zahl der Anschlüsse her gesehen keine Überraschung. Den Marktforschern zufolge entwickeln sich diese Märkte aber auch in punkto Innovation mehr und mehr zu den Branchenmotoren.
Trotz des vergleichsweise geringen verfügbaren Einkommens und teilweise fehlenden Wettbewerbs stellen die Wachstumsmärkte ein riesiges Potenzial für die Expansionspläne der Telekomindustrie dar, betonen die Gartner-Analysten. "Die Wachstumsmärkte mögen im Hinblick auf Kommunikationsservices unterentwickelt sein, aber ihr Appetit auf bessere Verbindungen ist groß", meint Chefanalyst Jouni Forsman. Auch seien die User in China und Co. bereitwilliger, für entsprechende Dienste zu zahlen. "Vergleicht man das verfügbare Einkommen, geben die Telefonkunden in den Entwicklungsländern fünf Mal mehr für die Kommunikation aus, als ihre Widerparts in den Industrieländern", so Forsman.
Neben den wachstumsstarken BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China) stellt Gartner für die kommenden Jahre Indonesien als Motor für die Telekomentwicklung heraus. Indonesien werde bis 2010 mehr neue Telefonanschlüsse bekommen als Brasilien und Russland zusammen. Insgesamt wird allein in diesen fünf Wachstumsmärkten in den nächsten fünf Jahren die Hälfte aller weltweit neuen Anschlüsse installiert. So klettert etwa die Zahl der Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse in China bis 2010 um satte 44 Prozent auf 1,04 Milliarden. Indonesien wird die Zahl seiner Teilnehmeranschlüsse auf 133 Millionen mehr als verdoppeln.
Noch steht vor allem die mangelnde Infrastruktur einem noch schnelleren Wachstum im Weg. Deshalb gesteht Gartner Ausrüstern wie Branchenprimus Ericsson sowie Alcatel, Nokia, Siemens oder der chinesischen Huawei eine Schlüsselposition bei der Marktentwicklung zu. Insbesondere auf dem chinesischen Markt drohen die westlichen Telekomausrüster allerdings zunehmend ins Hintertreffen zu geraten. Beim geplanten Aufbau der 3G-Infrastruktur etwa ringen die zunehmend auch in Westeuropa erfolgreichen chinesischen Konkurrenten Huawei und ZTE mit Ericsson und Co. um Marktanteile (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061129030 ).
Laut Gartner entwickeln sich die Wachstumsmärkte darüber hinaus von bloßen Produzenten zu den Innovationstreibern auf dem Telekommarkt. "Wir erleben bereits heute, dass die führenden Anbieter ihre Zweigstellen in den Wachstumsmärkten als Testfelder für neue Technologien nutzen", erklärt Forsman. Laut dem Marktforscher liegt der Schlüssel zum Erfolg in den Wachstumsmärkten deshalb in einer Verbindung von geringen Kosten für den Besitz neuer Technologien mit lokalen Applikationen.
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