pte20060203018 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Abends essen macht doch nicht dick

Mahlzeiten über den Tag verteilen bringt keinen Vorteil


Letztendlich kommt es darauf an, was man isst
Letztendlich kommt es darauf an, was man isst

Portland/Bonn (pte018/03.02.2006/11:00) US-Forscher haben den Mythos widerlegt, dass Essen am Abend dick macht. Die Wissenschaftler aus Portland kommen in ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass abendliche Mahlzeiten genauso viel oder wenig zur Gewichtszunahme beitragen wie Mahlzeiten, die am Tag verzehrt werden. "Unsere Studie legt allerdings nicht nahe, dass nächtliche Snacks zusätzlich zur normalen Tagesration eine gute Idee sind", meint Judy Cameron vom der Oregon Health and Science University (OHSU) http://www.ohsu.edu .

Für die Studie beobachteten die Forscher ein Jahr lang das Essverhalten von 16 Rhesusaffen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Affen sechs bis 64 Prozent ihrer Gesamtkalorien während der Nacht verzehrten. Zwischen den Affen, die ihr Futter nachts fraßen und denen, die sich lieber tagsüber darüber hermachten, konnten die Forscher keine Gewichtsunterschiede feststellen. Laut den US-Wissenschaftlern eignen sich Rhesusaffen hervorragend als Model für die Erforschung von Übergewicht an Primaten.

Die Ergebnisse der Studie überraschen Stefan Graubner von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung http://www.dge.de keineswegs. "Es kommt darauf an, wie viel man isst und wie viel Energie man verbraucht. Die Uhrzeit der Mahlzeiten ist nicht entscheidend", so der Ernährungsexperte im Gespräch mit pressetext. "Ob man zu- oder abnimmt, hängt letztendlich davon ab, welche Kalorienmenge man zu sich nimmt." Wann die beste Essenszeit ist, sei schwer zu bestimmen. "Das ist von Person zu Person unterschiedlich", berichtet Graubner.

Auch auf die Frage, wie viele Mahlzeiten man pro Tag essen sollte, gibt es keine eindeutige Antwort. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist zwischen einer und neun Mahlzeiten am Tag im Hinblick auf die Gewichtsabnahme kein Unterschied messbar. Mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt, hätten aber den Vorteil, dass Heißhungerattacken eher verhindert werden können und das Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten eher überbrückt werden kann. "Jeder muss individuell entscheiden, wie oft er am Tag isst", erklärt Graubner. "Mehrere Mahlzeiten haben jedoch den Vorteil, dass der Blutzuckerspiegel nicht so stark schwankt."

In Deutschland sind etwa 40 Prozent der Bevölkerung zu schwer. Übergewicht liegt in erster Linie daran, dass die Kalorienzufuhr über dem Grund- und dem Leistungsumsatz liegt. Der Grundumsatz, also die Menge an Kalorien, die man im Ruhezustand benötigt, ist von Person zu Person unterschiedlich. "Da spielen genetische Faktoren eine Rolle", erläutert Stefan Graubner. Zudem sinke der Grundumsatz mit zunehmendem Alter. Ältere Menschen verbrauchen also weniger Kalorien. Bei körperlicher Arbeit und Sport steigt wiederum der Bedarf an Kalorien.

(Ende)
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