pte20060121003 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Outsourcing: Nachfrage schwächt sich ab

Trend geht weg von Megadeals hin zu Multisourcing


Auch in Europa: Trend geht weg von Outsourcing-Megadeals
Auch in Europa: Trend geht weg von Outsourcing-Megadeals

New York (pte003/21.01.2006/06:30) Der Outsourcing-Boom hat zum Jahresende an Schwung verloren. Geht es nach Berechnungen der US-amerikanischen Outsourcing-Spezialisten von EquaTerra http://www.equaterra.com hat die Nachfrage nach IT- und Business Process Outsourcing (BPO) im Vergleich zu den Vorquartalen nur wenig zugenommen. "Das liegt zum Teil daran, dass die Nachfrage der Kunden sich gegenüber den hohen Levels der vergangenen Monate abgeschwächt hat", erklärte Stan Lepeak, Chef der EquaTerra-Analyse-Tochter Equation.

Insbesondere auf dem BPO-Markt seien aber auch gewisse Einschränkungen seitens der Service-Anbieter zu verzeichnen gewesen. Einigen der führenden BPO-Spezialisten habe es schlicht an qualifiziertem Personal gefehlt, so Lepeak. Eine Aufstockung der Kapazitäten werde sich 2006 aber positiv auf die Entwicklung auf dem BPO-Markt niederschlagen. Im IT-Outsourcing-Bereich gebe es dagegen eine größere Nachfrageschwäche vor allem bei den sogenannten Megadeals.

"Es gibt immer noch Megadeals, auch in Europa", sagte Katharina Grimme, Direktorin der deutschen Niederlassung des IT-Beraters Ovum http://www.ovum.com , im Gespräch mit pressetext. Allerdings werde sich der Trend zum sogenannten Multisourcing fortsetzen, bei dem das Outsourcing in die Hände verschiedener Experten gelegt wird. Damit machten sich die Kunden weniger abhängig von einem Provider, urteilte Grimme. Dass es bei der Aufteilung der Outsourcing-Bereiche an verschiedene Anbieter zu Problemen kommt, glaubt Grimme aber nicht. "Das funktioniert im Großen und Ganzen."

Was BPO angeht, steckt der europäische Markt - abgesehen von Großbritannien - noch in den Kinderschuhen. Grimme machte dafür vor allem mentale Barrieren aus. Den Kunden fehle es an Erfahrung und Referenzfällen. Darüber hinaus sorge die teils notwendige Auslagerung von Geschäftsprozessen ins Ausland (Offshoring/Nearshoring) sowie die Verlagerung von Arbeitsplätzen für Skepsis, auch in Deutschland, so Grimme gegenüber pressetext.

Insgesamt kann der Outsourcing-Markt in Europa weiterhin mit kontinuierlichem Wachstum aufwarten, prognostizierte Grimme. So rechnet Ovum für 2005 mit einem Gesamtvolumen von 50,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von etwa acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis 2009 soll der europäische Outsourcing-Markt auf 65,8 Mrd. Euro anschwellen. Die jährlichen Wachstumsraten werden sich in diesem Zeitraum den Experten zufolge bei sieben Prozent einpegeln.

(Ende)
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