pte20051117003 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

ProSieben-Aktionäre pfeifen auf Springer

Anteilsscheineigner machen von Rücktrittsrecht Gebrauch


Berlin (pte003/17.11.2005/06:10) Entgegen den ursprünglichen 28,5 Prozent der ProSieben-Sat 1-Aktionäre http://www.prosiebensat1.de wollen nun doch nur 16,8 Prozent vom Barangebot des Axel Springer-Verlags http://www.axelspringer.de Gebrauch machen. Damit haben 41 Prozent der Anteilsscheineigner ihr Rücktrittsrecht in Anspruch genommen. 18,4 Mio. Vorzugsaktien bleiben noch zum Verkauf angemeldet. Der Verlag zeigt sich von dieser Entwicklung keineswegs enttäuscht, vielmehr komme der Rückzug der Aktionäre ganz gelegen, berichtet die Financial Times Deutschland. Die Fusion des Verlages mit dem ProSieben-Sat 1-Konzern ist dadurch nicht gefährdet. Springer hatte von Anfang an nicht auf eine Annahme des Barangebots gesetzt.

Der Verlag hatte mit dem Preis von 14,11 Euro pro Vorzugsaktie einen unter dem des Börsenkurses festgesetzt. Nach Stand von Mittwoch wird das Prosieben-SAT 1-Papier mit 14,95 Euro gehandelt. "Einerseits könnte die Kurs-Differenz ein Grund dafür sein, dass die Aktionäre jetzt nicht verkaufen wollen, andererseits scheint sich auch eine positive Perspektive für sie zu zeigen, wenn sie an später denken und Anteilseigner des fusionierten Unternehmens sein können", erklärt Edda Fels, Pressesprecherin bei Springer gegenüber pressetext. Auf Lange Sicht will der Verlag die beiden Unternehmen miteinander verschmelzen, wodurch der zweitgrößte deutsche Medienkonzern nach Bertelsmann entstehen würde. Bisher ist allerdings noch die Genehmigung des Bundeskartellamts und der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) ausständig.

Geht man vom derzeitigen Stand aus, wird Springer künftig 71 Prozent des Grundkapitals des Fernsehsenders halten. Der Anteil könnte zwar noch weiter zurückgehen, da das Rücktrittsrecht für die freien Aktionäre weiterhin gilt, 62,5 Prozent des Gesamtkapitals hat sich der Verlag allerdings schon gesichert. Im August hatte Springer alle Stammaktien und einen Teil der Vorzugsaktien von den bisherigen Eigentümern rund um den Milliardär Haim Saban übernommen.

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