pte20050330025 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Trennung zwischen Disney und Weinstein-Brüdern fixiert

Brüder auf Investorensuche für neuen Multimediakonzern


New York (pte025/30.03.2005/11:27) Nach zwölf Jahren trennen sich die Wege zwischen den eigenwilligen Begründern der Miramax Films http://www.miramax.com , Bob und Harvey Weinstein, und der Walt Disney Company http://www.disney.com . Die Scheidung lief unerwartet unspektakulär und friedlich ab. Disney behält das Label Miramax und dessen beeindruckendes Filmarchiv mit über 550 Filmtiteln. Die Weinsteins erhalten im Gegenzug eine Entschädigung in Höhe 130 Mio. Dollar. Eine Liste mit geplanten Filmprojekten, die sie mit ihrem neuen Filmstudio umsetzen möchten, müssen die Brüder von Disney zurückkaufen, berichtet die New York Times unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Eine Herausforderung für das neue Unternehmen stellt die Geldbeschaffung dar. Erste Gespräche mit Investoren von der Wall Street und aus Hollywood sollen bereits stattgefunden haben. Das Walt Street Journal berichtet, dass den Weinstein-Brüdern für den Verkauf von Firmenkapital in Höhe von 500 Mio. Dollar sowie von Schulden in derselben Höhe bis zu einer Mrd. Dollar in Aussicht gestellt werden. Harvey Weinstein sagte, er wolle einen riesigen Multimediakonzern begründen, das Filme, Rundfunk, Musicals und Internet umfassen soll. Dennoch könnte es trotz der langen Liste interessierter Financiers schwierig für die Brüder werden, die Investoren letztendlich zu halten. Die Weinsteins sind bekannt für ihre Undiszipliniertheit und der Schwierigkeit mit ihnen zusammen zu arbeiten.

Disney plant, seine Miramax-Tochter wieder zurück zu den Wurzeln zu führen und vermehrt Independent Low-Budget-Filme zu produzieren. Fehlt nur die richtige Führungskraft für die Tochter, denn die Expertise der Brüder wird nicht leicht zu ersetzen sein. Diese schwierige Aufgabe möchte Disney bis Juli gelöst haben. Ein Schnäppchen hat der Medienkonzern mit dem Miramax-Filmarchiv gemacht, das so erfolgreiche Titel wie "Chicago", "Der englische Patient" oder "Das Leben ist schön" enthält. Des Weiteren erhält Disney für jedes Projekt, das die Weinsteins mitnehmen wollen, zwischen 100 und zehn Mio. Dollar.

Disney hat die 1979 gegründete Miramax 1993 gekauft. Die Weinsteins begründeten in den 80ern die Independent Filmindustrie und feierten Erfolge mit Kultfilmen wie "Pulp Fiction". Unter Disney hatten die Brüder freie Hand solange sie sich an das Budget hielten. Zum Wendepunkt dieser anfangs sehr gut laufenden Ehe kam es im Frühling vergangenen Jahres, als Walt Disney aus Imagegründen den Vertrieb von Michael Moores "Fahrenheit 911" durch Miramax blockierte. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=040505008 Der Vertrag der Weinsteins läuft bei Disney noch bis 30. September. Offizielle Begründung für die Trennung sind "auseinandergehende Vorstellungen" der beiden Seiten.

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