pte20050129007 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

ddp will im 2. Halbjahr Gewinne schreiben

Optimismus bei neuem Geschäftsführer der ehemals insolventen Nachrichtenagentur


Berlin (pte007/29.01.2005/10:25) Der neue ddp-Geschäftsführer, Martin Vorderwülbecke, will die ehemals insolvente Berliner Nachrichtenagentur im zweiten Halbjahr 2005 in die Gewinnzone bringen. Einen Wiederverkauf schloss der Vorstand der neuen ddp-Eigentümerin Arques Industries AG http://www.arques.de im Gespräch mit pressetext.deutschland definitiv aus. Die Voraussetzungen für das Erreichen der Gewinnzone scheinen nicht so schlecht. Durch die Übernahme Anfang November ist ddp http://www.ddp.de alle finanziellen Altlasten losgeworden. Darüber hinaus rechnet Vorderwülbecke mit einem jährlichen Umsatzplus von zehn Prozent. Die Mitarbeiter wird es freuen, sind sie doch in Folge der Übernahme an ddp beteiligt worden. Ihre Beteiligung finanzieren sie mit Gehaltsverzicht.

Umsatzzahlen wollte Vorderwülbecke allerdings nicht nennen. Bei ddp sind nach eigenen Angaben derzeit 117 Mitarbeiter fest angestellt. Ein Dutzend Journalisten wurden zu fixen-freien Mitarbeitern. Darüber hinaus greift die Agentur laut dem Geschäftsführer auf rund 200 freie Mitarbeiter zurück. Deren Honorare sind vom Sparzwang nicht betroffen, versicherte der ddp-Geschäfsführer.

Laut Experten hat ddp im vergangenen Jahr rund acht bis zehn Mio. Euro Umsatz bei Betriebsabgängen von rund fünf Mio. Euro gemacht. Nach dem herben Verlust von Großkunden wie der Pro7-Gruppe und dem Springer-Verlag dürfte das Unternehmen im Jahr 2005 kaum auf fünf bis sechs Mio. Euro Umsatz kommen. Wie da die Rechnung aufgehen soll, wollte Vorderwülbecke in dem Gespräch nicht erläutern.

Arques investiert jedenfalls in die Nachrichtenagentur, um bestehende Kunden zu behalten und der Konkurrenz welche abspenstig zu machen. So sollen neue Produkte auf den Markt kommen, über deren Details Vorderwülbecke noch nicht sprechen wollte. Nur so viel: Die Kooperation mit Dow Jones für den Dienst ddp.vwd sei jüngst erneuert worden und werde weiter ausgebaut. Auch die Zusammenarbeit mit AFP, die Fotos von ddp weltweit verkauft, sei verlängert worden. Neue Kooperationen sind möglich. "Wir nennen aber erst Namen, wenn die Verträge unterschrieben sind", so Vorderwülbecke.

Den Absprung von ProSiebenSat.1 sieht er gelassen. "Kunden gehen und kommen, das ist in der freien Wirtschaft normal", sagte Vorderwülbecke. Es sei bekannt gewesen, dass ProSiebenSat.1 die Agentur wechseln wollte, daher habe die Kündigung des Teletextdienstes nicht überrascht. Und das oftmals propagierte zerrüttete Verhältnis zum Axel Springer Verlag könne so schlecht nicht sein. "Immerhin drucken deren Medien wie etwa die BILD-Zeitung weiterhin unsere Fotos ab", so Vorderwülbecke. Darüber hinaus wollte der Geschäftsführer die Verhältnisse zu den Kunden nicht weiter kommentieren.

Seit kurzem informiert ddp ihre Kunden durch so genannte Hausmitteilungen über Neuigkeiten bei der Nachrichtenagentur. ddp wirbt mit dem schnellsten Nachrichtenservice und führte dabei jüngst in einer Online-Anzeige an, den Mord an Rudolf Mooshammer schneller als die dpa gemeldet zu haben.

Neue Kunden will ddp mit dem so genannten Spezialbüro gewinnen, das derzeit aufgebaut wird und sich mit bis zu drei Mann vertieften Recherchen widmen soll. Die erste Stelle wurde bereits intern besetzt, die zweite soll in Kürze vergeben werden. Das Spezialbüro soll einzelnen Fragen, die im Tagesgeschäft nicht so intensiv beleuchtet werden können, verschärft nachgehen. Auch in bisher Bestehendes wird investiert: Laut Vorderwülbecke ist der Landesdienst Bayern verstärkt worden. Und angesichts der bevorstehenden Landtagswahl in Schleswig-Holstein wurde im Januar ein Büro in Kiel installiert.

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