pte20041006014 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Siemens plant größtes deutsches Geothermie-Kraftwerk

20.000 Haushalte mit Strom aus der Tiefe


München/Offenbach (pte014/06.10.2004/09:35) Siemens http://www.siemens.de übernimmt die Planung für das größte deutsche Geothermie-Kraftwerk in Offenbach. Die Anlage des Unternehmens HotRock http://www.hotrock.de ist auf eine Leistung von fünf Megawatt ausgelegt und soll rund 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. Die erste Förderbohrung soll im Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein.

Zur Energieerzeugung wird das Kalina-Prinzip verwendet, das auch in geologisch weniger aktiven Regionen einen hohen Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Wärme in Elektrizität verspricht. Bei diesem Prinzip wird das Wasser aus der Tiefe in einen Wärmetauscher geleitet und verdampft dort in ein Wasser-Ammoniak-Gemisch. Dieses Gemisch hat einen viel niedrigeren Siedepunkt als reines Wasser und kann daher im Vergleich zu anderen Arbeitsmedien wie z. B. organischen Flüssigkeiten mehr Wärme aufnehmen. Der Dampf des Ammoniak-Mix treibt dann einen Generator an, kondensiert und fließt zurück in den Wärmetauscher. Emissionen entstehen dabei nicht.

Für das Geothermie-Kraftwerk in Offenbach sind Bohrungen von knapp drei Kilometer Tiefe notwendig. Dort soll das Wasser eine Temperatur von rund 150 Grad Celsius haben. Ein ähnliches Projekt läuft in Unterhaching bei München. Hier ergab jüngst eine Probebohrung in 3.350 Metern Tiefe 122 Grad heißes Wasser. Ein Kohlekraftwerk mit gleicher Leistung würde rund 23.000 Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen.

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