pte20040413002 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Detektoren gegen Handybelästigung

Störungen durch Mobiltelefone sollen bald der Vergangenheit angehören


New York (pte002/13.04.2004/08:30) Die Entwicklung von Handydetektoren, die Störungen durch Mobiltelefone an öffentlichen Plätzen hintanhalten, läuft auf Hochdruck. Das israelische Unternehmen Netline http://www.netline.co.il stellt den Detektoren Cellular Activity Analyzer her. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das Mobilfunkaktivitäten in einer bestimmten Region aufspürt. Bluelinx http://www.bluelinx.com arbeitet an der Entwicklung des Softwaresystems Q-Zone, wobei Q für Quiet, also leise steht. Q-Zone verwendet Bluetooth Technologie, in Sendeanlagen und in Mobiltelefone eingebaut, um mit Q-Zone-Software ausgestattete Handys in spezifischen Zonen in den lautlosen bzw. Vibrationsmodus zu versetzen. Über Forschungen zu diesem Thema berichtet die New York Times.

Cell Block Technologies http://www.cell-block-r.com in Virginia entwickelt derzeit ein Übertragungsgerät, das "kein Netz"-Signale an Mobiltelefone sendet und Anrufer automatisch an die Mailbox weiterleitet. Diese Entwicklung ist etwas komplexer als die derzeitig am häufigsten verwendete Methode, das so genannte "jamming". Jamming setzt Störsender ein, die die Verbindung zwischen Handys und Handymasten unterbricht. Gekauft werden können Geräte auf eBay http://www.ebay.com oder auch auf http://www.globalgadgetuk.com wobei sich die Preise je nach Größe zwischen 200 und 10.000 Dollar bewegen. Tausende Geräte wurden bereits an Theater, Firmen und Privatleute verkauft.

Weiters werden Geräte entwickelt, die eingeschaltete Handys aufspüren und deren Besitzer auffordern, ihr Telefon auszuschalten. Vor allem in Krankenhäusern soll diese Methode Verwendung finden. Eine andere Variante besteht darin, Handys inoperabel zu machen. Kritisiert wird jedoch, dass auf diese Weise auch keine Notrufe mehr möglich sind oder gar Gesetze gebrochen werden können. In den USA seien derartige Geräte nur dann legal, wenn trotzdem Notrufe ermöglicht werden, im Großteil Asiens, Europas, im Nahen Osten und in Südafrika gibt es keine gesetzlichen Einschränkungen.

Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird an dem Projekt "Autonomous Interactive Intermediaries" gearbeitet, das Spracherkennung verwendet, um zu entscheiden, ob ein Mobiltelefon läuten soll oder nicht, und den Besitzer mit visuellen Zeichen wie einem animierten Hasen oder Papagei auf den Anruf aufmerksam macht. Ganz ohne zusätzliche Geräte und hohe Kosten kommen einige Gebäude-Konstruktionen, die Metallmischungen in ihre Bausubstanz einbauen, aus. Unter Umständen kann es hierbei jedoch auch zu anderen Wellenstörungen kommen, was zum Beispiel auch Fernseher deaktivieren könnte.

Abgesehen von der Lärmbelästigung können Mobiltelefone zum Beispiel in Casinos missbraucht werden, um zu Betrug zu erleichtern oder in Gefängnissen, um Drogenhandel und andere gesetzeswidrige Machenschaften zu ermöglichen. Auch hier sollen Detektoren Abhilfe verschaffen. In den USA sind aufgrund der immer häufigeren Verwendung von MMS- und Videotelefonen in Umkleidekabinen keine Handys mehr erlaubt, um die Privatsphäre nicht zu gefährden.

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