pte20040405036 Umwelt/Energie

Erstes Meereswellenkraftwerk geht ans Netz

Zuverlässige Stromversorgung durch Wellenkraftwerk in zehn Jahren erschwinglich


Edinburgh (pte036/05.04.2004/17:30) In Schottland wird noch diesen Monat nach sechsjähriger Vorbereitung und 11,4 Mio. Euro Investition das erste Meereswellenkraftwerk der Welt ans Netz gehen. Die Ocean Power Delivery Ltd http://www.oceanpd.com hat den Prototypen Pelamis, griechisch für Seeschlange, zusammen mit den Kapitalgebern 3i, dem norwegischen Ölkonzern Norsk Hydro und Sam (Sustainable Asset Management) aus der Schweiz, entwickelt.

Das von Richard Yemm entwickelte Kraftwerk bewegt sich schlangenförmig halb oberhalb, halb unterhalb der Meeresläche, 5 bis 10 Kilometer von der Küste entfernt, da dort die Energieausbeute am größten ist. Die Tiefe des Meeres sollte zwischen 50 und 60 Meter betragen. Scharniergelenke verbinden die vier Segmente des 120 Meter langen Kraftwerks, das 750 Tonnen wiegt. Hydraulische Motoren, die sich nahe der Scharniergelenke befinden, setzen mechanische Energie in elektrische um. Durch den Wellengang, der zur Stromgewinnung nicht unbedingt stark sein muss, werden Kolben in Gang gesetzt, die Hydraulikflüssigkeit in einen Behälter pumpen. Diese Flüssigkeit treibt Generatoren an, die Strom erzeugen, der über Kabel ans Festland transportiert wird. Das Kraftwerk hält selbst einem Jahrhundertsturm stand, so Yemm.

Die Leistung des Kraftwerks beträgt 750 Kilowatt, was dem Stromverbrauch von 500 Haushalten entspricht. Vorteile gegenüber der Windenergie bestehen vor allem darin, dass im Meereskraftwerk die Strommenge besser kalkulierbar ist. Berechnungen des internationalen Weltenergierates in London zu Folge ist Wellenkraft in der Lage, 15 Prozent des weltweiten Strombedarfs zu decken. Besonders geeignet sind vor allem die Küsten Großbritanniens, Spaniens, Portugals, Irlands und Norwegens. In Schottland könnten bis zum Jahr 2020 rund 40 Prozent des Strombedarfs auf diese Art hergestellt werden. Weitere derartige Projekte werden derzeit in einem Fjord in Dänemark und im Bristol-Kanal durchgeführt. Als problematisch stellt sich noch der Preis heraus, der im Moment bei bis zu zehn Cent pro Kilowattstunde liegt- doppelt so hoch wie der Preis von Windenergie. Innerhalb von zehn Jahren kann damit gerechnet werden, den Preis auf vier Cent herabzusetzen und ihn so mit dem von Kohle und Gas gleichzustellen.

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