pte20031112030 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Erstes deutsches Erdwärme-Kraftwerk in Betrieb

Geothermie als zukunftssicherer Stromlieferant


Berlin (pte030/12.11.2003/15:10) Der deutsche Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute, Mittwoch, in Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) das erste deutsche Erdwärme-Kraftwerk in Betrieb genommen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes http://www.bmu.de liegt das Potenzial für die geothermische Stromerzeugung in Deutschland bei rund 350 Terawattstunden pro Jahr. Bisher wurde Geothermie nur zur Bereitstellung von Wärme genutzt.

"Der Beginn der geothermischen Stromerzeugung ist eine wichtige Etappe beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn mit Erdwärme kann Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit produziert werden", so Trittin. Um das große Potenzial der Geothermie künftig besser nutzen zu können, komme es nun darauf an, die Technologien zu optimieren, die Qualität und Wirkungsgrade der Anlagen zu steigern und die Kosten insgesamt zu senken, erklärte der Bundesumweltminister weiter.

Die Anlage in Neustadt-Glewe ist die erste Anlage in Deutschland, die zusätzlich auch Strom in das Netz abgibt. Das von der Bewag, einem Unternehmen der Vattenfall Europe AG, errichtete Kraftwerk nutzt 97 Grad Celsius warmes Thermalwasser aus einer Tiefe von 2.200 Meter. Die 210-Kilowatt-Anlage soll neben der Stromproduktion auch als Erfahrungsträger für künftige Anlagen dienen. Für die Nutzung der Erdwärme interessieren sich insbesondere osteuropäische Staaten, deren geothermische Bedingungen ideal für den Aufbau einer zukünftigen Energieversorgung sind, berichtet das Ministerium.

Das BMU hat die Anlage mit rund 400.000 Euro gefördert. Das Ziel der Bundesregierung ist, den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von 6,25 Prozent auf 12,5 Prozent im Jahre 2010 zu verdoppeln und im Jahr 2020 einen Anteil von 20 Prozent zu gewährleisten. Dabei könnten 25 Prozent des Stroms und 35 Prozent der Wärme durch Geothermie bereitgestellt werden. Im Rahmen der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) sollen die Fördersätze für geothermischen Strom weiter differenziert und verbessert werden.

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