pts20210516002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

"Neutrinovoltaik ist Zukunftsmusik - aber man muss heute damit beginnen!"

Physiker Prof. Dr. Jochem Unger plädiert fürs Umdenken in Energieverbrauch und Bereitstellung


Berlin (pts002/16.05.2021/09:00) "Die Neutrinovoltaik wird besser werden als die Photovoltaik, da sie alle möglichen Strahlungen aus dem Weltall, aus der Erde und der Umwelt nutzt, so dass unabhängig von der Sonne zu jeder Tages- und Nachtzeit Strom geerntet werden kann", fasst Prof. em. Dr. Jochem Unger von der Technischen Hochschule/Universität Darmstadt sein Engagement zusammen. "Dazu braucht man keine Stromnetze. Auch die störenden Netzbetreiber sind Vergangenheit. Speicher sind ebenso nicht erforderlich. Die Dezentralität steht an erster Stelle. Zugleich ist endlich die Effizienz aller elektrischen Systeme zu steigern."

Prof. Dr. Jochem Unger (77) ist Physiker und Maschinenbauingenieur, hat unter anderem Flugzeugbau und Raumfahrt studiert, lehrte Wärme-, Regelungs- und Umwelttechnik an der Fachhochschule Darmstadt (FHD), ist seit 1991 Honorarprofessor im Bereich Mechanik/Physik an der Technischen Universität Darmstadt und verfasste zahlreiche Bücher wie beispielsweise "Alternative Energietechnik". Das Thema Voltaik, vor allem Neutrinovoltaik, habe ihn so gepackt, dass er mittlerweile auch Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Neutrino Energy Group in Berlin geworden ist.

"Dies alles ist noch Zukunftsmusik, aber man sollte jetzt damit beginnen!" Er sei erst durch das Internet auf Neutrino gestoßen und habe kritische Fragen an die Neutrino EnergyGroup gerichtet. Daraufhin habe sich der CEO persönlich gemeldet. "Das Gespräch mit Herrn Holger Thorsten Schubart hat bei mir etwas ausgelöst."

"Ich versuche, die Neutrino-Idee jetzt gesellschaftlich hoffähig zu machen", betont Unger. "Ich bin dabei. Und möchte immer mehr Leute, die ich kenne, ins Boot holen." Es seien viele Professoren, die sich noch nicht zu Wort gemeldet hätten und die er nun anspreche. Anfangs reagierten die Angesprochenen zwar eher zurückhaltend und äußerten Angst um Ungers Ruf. "Aber alles hat einmal irgendwie angefangen", betont der Physiker. "Zum Beispiel konnte sich früher auch keiner vorstellen, dass eine Sonde vom Mars hin zur Erde funkt." Die Strahlen, die aus dem Weltall kämen, seien ja nun mal da, sie seien heute belegbar und messbar.

Einfach sei es nicht: "Natürlich wird es Widerstand geben. Man kriegt die unterschiedlichsten Dinge unterstellt. Zum Beispiel, dass man einer von denen sei, die dummes Zeug von einem Perpetuum mobile oder Freier Energie reden. Doch das ist nicht der Fall! Bei der Neutrino-Idee geht es um die Nutzung der aus dem Weltall und unserer Umwelt kommenden Teilchen und Strahlungen, die man wie bei der bereits realisierten Photovoltaik in Strom umwandeln will, und genau das macht man mit den Wandlern der Neutrino Group."

Wichtig sei es, keine neuen Angriffspunkte für Skeptiker zu bieten, gebe es doch allzu oft Unsinn, der in Richtung Esoterik laufe und wo versucht werde, bei gutgläubigen Leuten Geld zu machen. "Das ist eine Katastrophe. Immer wieder gibt es Konzepte aus dem Bereich der Parawissenschaften, die mir zu ungewiss sind. Das Neutrino-Konzept ist mir da viel gewisser!"

Auf die Frage, ob er es für realistisch halte, dass aus der kosmischen Strahlung und der Umwelt mit den mehrschichtigen Folien so viel Energie gewandelt werden könne, dass man damit beispielsweise ein Handy-Aufladegerät, eine Schreibtischlampe oder sogar einmal ein Auto betreiben könnte, antwortet Unger klipp und klar: "Ja, das halte ich absolut für möglich. Wir benutzen dazu ja das gesamte nichtsichtbare Strahlenspektrum um die Erde, also nicht nur Neutrinos, sondern auch elektromagnetische Wellen und andere bekannte oder auch noch unbekannte Einflüsse." Neutrinos sind die Namensgeber der Technologie, aber es ist natürlich keine "Nur-die-Energie-des-einzelnen-Neutrinos-Technologie".

Professor Dr. Jochem Unger ist dabei, die Ursachen der Funktionsweise noch genauer zu untersuchen. "Ich werde das mit dieser speziell beschichteten Folie testen, um ganz sicher zu gehen, woher die Energie genau kommt. Wenn wir z.B. in einem Faradayischen Käfig sind, etwa einem Fahrstuhl, und es funktioniert auch dort immer noch genauso gut und dauerhaft, dann haben wir es tatsächlich zweifelsfrei auch mit Teilchen zu tun, die in besonderem Maße mit den dotierten Basismaterialien der Neutrinovoltaik, nämlich geometrisch optimiertem Graphen und Silizium interagieren. Also Atomic Vibrations bei Nano-Strukturen, da könnten wir noch etwas zum besseren Verstehen beitragen."

Gefragt, ob seiner Meinung nach wirtschaftliche Interessen von Konzernen gegen die Aktivitäten der Neutrino EnergyGroup gerichtet seien könnten, sagte Unger: "Davon können Sie ausgehen!" Und wann er mit einem Umdenken rechne? "Dafür brauchen wir noch ein paar Corona-Krisen."

"Die Neutrinovoltaik-Technologie ist etwas für die Zukunft mit ganz großem Potenzial für einen echten nachhaltigen Wandel, welche konsequent auf allen Ebenen weiterentwickelt werden muss. Nicht für die unmittelbare, aber für die greifbare Zukunft, die wir noch erleben können. Es liegt an uns allen selber, diesen Weg zu bereiten oder zu unterstützen, so wie ich es auch selber nun aus vollster Überzeugung tun werde."

(Text von Kerstin Heise, Samuel Teshome und Klaus Wieland)

(Ende)
Aussender: Pressebüro Heiko Schulze, Haus der Bundespressekonferenz
Ansprechpartner: Heiko Schulze
Tel.: +49 30 20921925
E-Mail: heiko.schulze.bpk@gmail.com
|