pte20190516042 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Österreich macht 333 Mio. Euro mit Fairtrade

Umsatz gegenüber 2017 um neun Prozent höher - Gerechte Bepreisung zugunsten von Bauern


Fairtrade-Bäuerinnen: Arbeit muss sich lohnen (Foto: Fairtrade)
Fairtrade-Bäuerinnen: Arbeit muss sich lohnen (Foto: Fairtrade)

Wien (pte042/16.05.2019/23:41) 2.100 Produkte mit Fairtrade-Gütesiegel, 5.000 Verkaufsstellen in Österreich und etwa 333 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2018 durch lizensierte Waren. So liest sich die Bilanz von Fairtrade Österreich http://fairtrade.at für das abgelaufene Geschäftsjahr. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist das umsatzbezogen ein Plus von neun Prozent. Weltweit rangiert die Alpenrepublik damit unter den Top 5 der Fairtrade-Länder.

Mindestpreis zum Überleben

"Wir sehen hier wieder eine sehr erfreuliche Jahresbilanz. Wir dürfen uns allerdings nicht auf diesen Verbesserungen ausruhen. Bei Nachhaltigkeit muss man darauf achten, dass Produzenten auch wirklich davon profitieren", kommentiert Fairtrade-Österreich-Chef Hartwig Kirner die aktuellen Geschäftszahlen, die pressetext vorab einsehen konnte. Kirner zufolge braucht es für Fairtrade-Produkte einen angemessenen Mindestpreis, der versichert, dass sich die harte Arbeit von Bauern auch lohnt, sagt er im pressetext-Interview.

Dem Manager nach wurde der Mindespreis von Fairtrade-Kakao im Oktober 2018 um 20 Prozent angehoben. "Das muss vor allem getan werden, weil trotz des wirtschaftlichen Wachstums die Rohstoffpreise im Keller sind. Ein Sack Kaffee kostet 90 Dollar, 2012 lag der Preis noch bei 300 Dollar. Wenn der Marktpreis einbricht, dann bricht auch das Einkommen der Bauern ein", klagt Kirner. Um nachhaltig zu produzieren, müssten Landwirte auch viel investieren, weshalb es wichtig sei, dass sie genügend verdienen, um überleben zu können.

Fairtrade Österreich will sich weiterentwickeln. "Wir haben kein starres System. Unsere Vision ist zwar in Stein gemeißelt, aber nicht die technischen Details. Deswegen müssen wir immer wieder überprüfen, welche Maßnahmen funktionieren und welche nicht." So werden die Kriterien für das Fairtrade-Gütesiegel immer wieder angepasst, um strenger und praktikabler zu werden. Sie wurden so formuliert, dass sie so leicht wie möglich zu verstehen sind. Eine weitere Änderung ist eine Regel, die Genossenschaften, die sich neu zertifizieren lassen, dazu verpflichtet, nachzuweisen, dass sie auch genügend Abnehmer für Fairtrade-Produkte haben.

Verpflichtende Nachhaltigkeit

Den Hauptanteil des Gesamtumsatzes von Fairtrade-Österreich-Waren machen Schokolade und Süßwaren (42 Prozent) aus, dahinter folgen Bananen mit 18 Prozent. Auf Platz drei liegen Kaffee und Heißgetränke mit 13 Prozent. Der Verkauf an Fairtrade-Kakaobohnen und Bananen hat sich 2018 im Vergleich zu 2017 um je 20 Prozent gesteigert. Laut Kirner wird die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit in Österreich und Europa immer stärker. Eine Studie mit fünf größeren EU-Ländern habe ergeben, dass 88 Prozent der Befragten von Unternehmen mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz wollen. "Mit dem Fairtrade-Siegel können sich Kunden darauf verlassen, dass ein Produkt tatsächlich nachhaltig ist. Wir kontrollieren streng, ob die angemessene Menge an Rohstoffen auch bei den Fairtrade-Bauern gekauft wurde", versichert Kirner abschließend.

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