pte20170309023 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

"MucoJet" macht Impfung ohne Spritze möglich

Winziger Strahl transportiert immunmodulierende Stoffe ans Ziel


MucoJet: macht Spritzen überflüssig (Foto: Stephen McNally/UC Berkeley)
MucoJet: macht Spritzen überflüssig (Foto: Stephen McNally/UC Berkeley)

Berkeley (pte023/09.03.2017/13:11) Wer sich vor dem Stich in den Oberarm fürchtet, darf aufatmen: Forscher der University of California, Berkeley http://berkeley.edu arbeiten an einem System, das Impfstoffe schmerzlos in den Körper schleust. Der MucoJet ist etwa so groß wie eine Tablette und wird an die Innenseite der Wange gehalten, wo besonders viele Immunzellen ihren Sitz haben. Die Impfstoffe werden mithilfe eines unter Druck stehenden Flüssigkeitsstrahls unter die Schleimhaut gebracht.

Das Achtfache an Impfstoff kommt an

"Der Druck ist stark gebündelt und der Durchmesser des Strahls ist sehr klein, wodurch er in die Schleimhaut eindringen kann", erklärt Forscherin Kiana Aran, die die Technologie entwickelt hat. Damit besteht ein großer Vorteil gegenüber oralen Sprays, wie sie zuweilen für die Grippeimpfung verwendet werden - diese können die dicke Schleimhaut nicht so gut durchdringen. Tatsächlich konnte mit MucoJet acht Mal so viel Impfstoff vom Körper aufgenommen werden wie durch das bloße Auftragen mit einer Pipette.

Die Technologie ist 15 mal sieben Millimeter groß und hat ein äußeres Fach, das Wasser enthält sowie ein inneres Fach, das in zwei Reservoirs unterteilt ist. In einem davon ist der Impfstoff enthalten, im anderen Zitronensäure und Natron, die als Treibmittel dienen. Werden äußeres und inneres Fach zusammengedrückt, löst sich die Membran dazwischen auf, Wasser gelangt an das Treibmittel und die chemische Reaktion erzeugt Kohlendioxidgas. Dieses erhöht den Druck im Zylinder und presst auf einen Kolben, der schließlich den Impfstoff herausschießt.

Besonders für Kinder vielversprechend

Schmerzhaft sei dieser Flüssigkeitsstrahl nicht, betont die Forscherin - er ähnelt dem Wasserstrahl, den Zahnärzte bei der Reinigung der Zahnzwischenräume verwenden. "Stellen Sie sich vor, wir könnten MucoJet in einen Lutscher einbauen und die Kinder würden ihn an die Innenseite ihrer Wange halten", freut sich Aran auf eine mögliche Anwendung in der Zukunft. "Sie müssten nicht in eine Klinik gehen, um sich impfen zu lassen."

(Ende)
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