pte20160309011 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

E-Commerce in China: Bis 2020 rund 1,3 Bio. Euro

Handelskonzerne sollten sich Regeln des "Branded Internet" anpassen


Peking: China bietet Chancen für Marken (Foto: pixelio.de, Christoph Froning)
Peking: China bietet Chancen für Marken (Foto: pixelio.de, Christoph Froning)

München (pte011/09.03.2016/10:30) Der Online-Handel in China hat 2014 einen Umsatz von 2,9 Bio. Renminbi (409 Mrd. Euro) erzielt und wird sich bis 2020 mit zehn Bio. Renminbi mehr als verdreifachen. Haupttreiber dieser Entwicklung sind das mobile Internet, das B2C-Segment und die wachsende Begeisterung der Chinesen für Markenprodukte. Das hat der "China E-Commerce Report" der Managementberatung Bain & Company http://bain.com in Kooperation mit dem chinesischen Online-Konzern Alibaba ergeben.

Präsenz vor Ort lohnt sich

Der Siegeszug der Marken wird die traditionellen Machtverhältnisse im chinesischen Online-Handel auf den Kopf stellen. Mit einem Marktanteil von 55 Prozent überwiegt dort bisher noch der preisaggressive, viele Marken missachtende E-Commerce des C2C-Sektors. Bis 2020 aber wird das B2C-Geschäft den chinesischen Internet-Handel mit 70 Prozent Marktanteil klar dominieren.

"Dieser schnelle Wandel hin zum 'Branded Internet' beruht auf den sich verändernden Wünschen der Konsumenten, die immer mehr Wert auf Authentizität der Marke, auf Qualität und guten Service der Markenanbieter legen", verdeutlicht Bain-Partner Serge Hoffmann. "Das chinesische Internet ist zu einer internationalen Plattform gereift, die Präsenz vor Ort belohnt." Der E-Commerce-Anteil der Markenprodukte stieg von 2011 bis 2014 auf 65 Prozent. Ihr Umsatz wuchs auf eine Bio. Renminbi, ihr Marktanteil am gesamten Handel auf vier Prozent.

Weckruf für Top-Markenanbieter

Vor allem viele bereits gut etablierte Marken aus China sind die großen Gewinner dieser dynamischen Entwicklung und der westlichen Konkurrenz derzeit noch einen Schritt voraus. Die heimischen Markenhersteller kennen die Kunden vor Ort am besten und haben sich deren Bedürfnissen angepasst. "Das sollte ein Weckruf für globale Top-Markenanbieter sein, die sich bisher auf ihre Wettbewerbsvorteile durch Größe und Produktpalette verlassen haben", unterstreicht Hoffmann. "Denn diese Strategie funktioniert in der digitalen Welt nur begrenzt."

Das Fazit des Experten: Viele der großen Konsumgüterhersteller und Handelskonzerne müssen die neuen Regeln des Branded Internet erst noch lernen. Das mobile Internet ermöglicht es den Markenanbietern, direkten Kontakt zu ihren Kunden aufzubauen. Vorreiter entwickeln gemeinsam mit ihren Kunden bereits existierende Markenprodukte weiter und kreieren neue Dienstleistungen für sie. Um im boomenden E-Commerce in China eine wirkliche "Internet-enabled Brand" zu werden, müssen die großen Marken ihre Arbeitsabläufe den digitalen Unternehmenszielen anpassen, lautet das Resümee der Branchenkenner.

(Ende)
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