pte20130902003 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Psychopathen sind erfolgreicher im Job

Australische Studie belegt: Rücksichtsloser Charakter von Vorteil


Shaking Hands: Erfolg mit Extravaganz (Foto: Konstantin Gastmann, pixelio.de)
Shaking Hands: Erfolg mit Extravaganz (Foto: Konstantin Gastmann, pixelio.de)

Kensington/Berlin (pte003/02.09.2013/06:10) Psychopathische Entscheider haben im Berufsalltag mehr Erfolg. Das haben Wissenschaftler der Australien School of Business http://asb.unsw.edu.au (UNSW) herausgefunden. Ihr Ruf ist zwar größtenteils schlecht, doch aufbrausende und aggressive Manager können sich besser durchsetzen - vor allem dann, wenn sie das eigene Unternehmen leiten.

Eigenschaften nicht negativ

600 Personen haben Benjamin Walker und Chris Jackson von der UNSW untersucht. "Wir haben herausgefunden, dass Menschen mit einer hohen Risikobereitschaft eine große psychopathische Tendenz ausweisen - aber auch großen Unternehmergeist", so Psychologie-Student Benjamin Walker. Die Eigenschaften seien nicht negativ, sondern erst einmal neutral und könnten zu positiven oder negativen Dingen führen.

Entscheidungsträger mit einer psychopathischen Prägung seien aus denselben Gründen erfolgreich, wie kriminelle Psychopathen, die eine Gefängnisstrafe absitzen: Unternehmer mit dem Hang zur geistigen Abnormität würden sich von Rückschlägen nicht beeinträchtigen lassen. Bei Kriminellen führe das sture Verhalten daher zu einem Kreislauf aus Verbrechen und Gefängnisaufenthalten. Unternehmer würden dank ihres Durchhaltevermögens früher oder später erfolgreich sein - vor allem in jenen Firmen, in denen hohe Flexibilität gewährleisten sein muss.

Empathielosigkeit als Qualität?

Der Grund für den Erfolg liegt laut der Erhebung im asozialen Verhalten. Psychopathischen Personen fehlt es oft an Empathievermögen - sie können sich nur schlecht in die Gefühlslage anderer hineinversetzen. Das macht sie rücksichtslos und zielstrebig. Psychologin Beatrice Kröber von der Forensischen Psychiatrie Berlin http://www.forensik-berlin.de bezweifelt hingegen den vermeintlichen Erfolg der geistig Gestörten.

"Die besseren Chefs sind sie sicherlich nicht", unterstreicht Kröber im Interview mit pressetext. "Auffällig ist tatsächlich das fehlende Empathievermögen. Das als Qualität zu beschreiben, finde ich moralisch problematisch", gibt die Wissenschaftlerin zu bedenken. "Nach meiner Auffassung wäre jemand ein guter Chef, der Empathie zeigt", sagt Kröber abschließend.



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