pte20130815001 Bildung/Karriere, Kultur/Lifestyle

Jobverlust der Mutter wirkt negativ auf das Kind

Schock über Arbeitslosigkeit beeinträchtigt auch schulischen Erfolg


Mutter und Kind: Jobverlust beeinträchtigt (Foto: pixelio.de, lichtkunst.73)
Mutter und Kind: Jobverlust beeinträchtigt (Foto: pixelio.de, lichtkunst.73)

Berlin (pte001/15.08.2013/06:00) Vorschulkinder werden labiler und Jugendliche verlieren das Vertrauen in die Zukunft, wenn sie miterleben müssen, dass die eigene Mutter arbeitslos wird, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) http://diw.de . "Wir haben den Schock, den eigentlichen Arbeitsplatzverlust, untersucht und nicht analaysiert, wie das bei Langzeitarbeitslosigkeit aussieht", so DIW-Bildungsökonomin Frauke Peter im Gespräch mit pressetext. Auch das subjektive Wohlbefinden ändere sich bei diesem Schock.

Selbstbestimmtheit gefährdet

"Die Bildungs- und Familienpolitik sollte solche Ereignisse unter Augenschein nehmen", fordert Peter. Denn der Verlust des Arbeitsplatzes der Mutter beeinträchtige Vorschulkinder soweit, dass sie emotional weniger gefestigt sind als andere Kinder. Jugendliche glauben infolge eines Jobverlusts der Mutter weniger an ein selbstbestimmtes Leben.

"Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich ein Jobverlust nicht nur im Geldbeutel bemerkbar macht", sagt auch DIW-Bildungsexpertin Katharina Spieß. "Bildungs- und Betreuungseinrichtungen wie Kitas und Schulen müssten Kinder aus betroffenen Familien auffangen." Hat die Mutter ihren Arbeitsplatz unfreiwillig verloren, sind ihre fünf- bis sechsjährigen Kinder sozio-emotional nicht stabil.

"Dies dürfte vor allem an einer geringeren Lebenszufriedenheit der Mütter infolge eines Jobverlusts liegen, die sich dann auf die Kinder auswirkt", erklärt Peter. Bei Jugendlichen sind die negativen Effekte, wie etwa Zukunftsängste geringer ausgeprägt, wenn die Mutter ihren Job verliert. Im Vergleich zu Vorschulkindern sind die Effekte etwas kleiner. "Das beweist, dass die frühe Kindheit für die Entwicklung von Fähigkeiten besonders bedeutend ist", erklärt Spieß.

Beeinflussung von Lebensphasen

Die Ergebnisse dses DIW verdeutlichten, dass neben der klassischen Arbeitsmarktpolitik auch die Bildungs- und Familienpolitik gefragt ist, wenn es um die Minderung negativer Folgen eines Arbeitsplatzverlusts geht. "Das gilt insbesondere, wenn die Kinder und Jugendlichen vor neuen Lebensphasen stehen, etwa der Einschulung oder dem ersten Job beziehungsweise der Ausbildung nach der Schule", erklärt Peter.

Bildungs- und Betreuungseinrichtungen müssten an dieser Stelle Unterstützung bieten, raten die Expertinnen. "Denn der Bildungserfolg der jüngeren Generation ist sehr eng mit der Arbeitsmarktsituation der Eltern verknüpft - nicht nur über das Einkommen, sondern auch über deren Karrieren und damit verbundenen Einschränkungen im Wohlbefinden", sagt Spieß abschließend.

(Ende)
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