pte20111102016 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

USA: Schmerzmittel-Missbrauch wird Epidemie

Mehr Menschen sterben an Überdosis als an Heroin und Kokain


Schmerzpillen: Einnahme in USA außer Kontrolle (Foto: Flickr/Lobb)
Schmerzpillen: Einnahme in USA außer Kontrolle (Foto: Flickr/Lobb)

Atlanta (pte016/02.11.2011/11:40) Der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln hat in den USA bereits Ausmaße einer Epidemie angenommen. Mehr Menschen sterben heute an einer Überdosis dieser Medikamente als an Heroin und Kokain gemeinsam, kommen Forscher des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) http://www.cdc.gov zum Schluss. Verkauf und Verschreibung dieser Schmerzmittel haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen und stehen laut den Wissenschaftlern in einem direkten Zusammenhang mit der Zunahme der Fälle von Überdosierungen.

Drogenproblem nimmt überhand

Narkotische Schmerzmittel werden gegen chronische Schmerzen verschrieben und können laut Studie sehr rasch süchtig machen. Die Anzahl der durch diese Medikamente verursachten Todesfälle hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Das entspricht zehn Todsopfern pro Tag. 2010 ergab laut BBC eine englische Studie, dass einer von 20 Amerikanern über zwölf Jahren schon einmal Schmerzmittel ohne medizinische Indikation eingenommen hat. Heute gelten narkotische Schmerzmittel als das am stärksten zunehmende Drogenproblem Amerikas. Sie werden immer häufiger in der Freizeit eingenommen. Verantwortlich dafür ist der Zustand der Hochstimmung, den diese Medikamente hervorrufen.

"Fast 5.000 Menschen beginnen jeden Tag mit dem Missbrauch dieser Medikamente", berichtet Pamela Hyde von der Abuse and Mental Health Services Administration http://www.samhsa.gov . Der Verkauf narkotischer Schmerzmittel an Apotheken und Gesundheitseinrichtungen ist laut der Drug Enforcement Administration http://www.justice.gov/dea seit 1999 um 300 Prozent angestiegen. Zusätzlich hat auch die Verschreibung narkotischer Schmerzmittel stark zugenommen. Im vergangenen Jahr wurde eine Menge dieser Medikamente verschrieben, die ausgereicht hätte, um jeden Amerikaner einen Monat lang damit zu versorgen.

Gefährliches Rezeptesammeln

Innerhalb der US-Bundesstaaten wird in Florida die größte Menge dieser Medikamente pro Kopf verkauft. Sie ist fast drei Mal so hoch wie in Illinois, wo die Menge am geringsten ist. Die Wissenschaftler empfehlen den offiziellen Stellen Rezepte sorgfältiger zu kontrollieren, hart gegen jene Klinken durchzugreifen, die narkotische Schmerzmittel ohne medizinischen Grund verschreiben und das Sammeln von Rezepten bei mehreren Ärzten zu erschweren. 2008 starben fast 15.000 Menschen an diesen Medikamenten. Einer von ihnen war der Schauspieler Heath Ledger.

(Ende)
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