pte20110504015 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Durchsichtiger Vorhang schluckt Schall

Hightech-Spezialstoff mit gleicher Funktion wie schweres Samtgehänge


Vorhang: Forscher entwickeln leichten Schallschlucker für Fenster (Foto: EMPA)
Vorhang: Forscher entwickeln leichten Schallschlucker für Fenster (Foto: EMPA)

Dübendorf/Wettingen (pte015/04.05.2011/12:56) Ein neuartiger, transparenter Vorhangstoff schluckt Raumschall so, als ob er ein schwerer Samtvorhang wäre. Dieses Kunststück ist Forschern der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA http://www.empa.ch gemeinsam mit Industriepartnern und Stoffdesignern gelungen. "Der neu entwickelte Stoff erreicht eine annähernd gleich gute Schallabsorption wie bisher übliche Schallschlucker, ist dabei jedoch leicht und durchsichtig", berichtet Reto Pieren, EMPA-Experte für Akustik und Lärmminderung, im pressetext-Interview.

Durchlässig nur für Licht

Der Hightech-Vorhang verdankt seine Vorzüge einer speziellen Mikrostruktur der Fäden wie auch des Gewebes, die in zweijähriger Forschungsarbeit durch Computersimulationen errechnet und dann von Experten umgesetzt wurde. Im Abstand von 15 Zentimeter zur Wand aufgehängt, schluckt der Vorhang mit einem Absorptionsgrad von 0,5 bis 0,6 bis zu fünfmal mehr Schall als herkömmliche Leichtvorhänge. "Den Unterschied zu herkömmlichen Stoffen sieht man erst unter dem Mikroskop", so Pieren.

"Das Grundmaterial ist ein modifiziertes Polyester, das entsprechend den Behördenvorgaben flammhemmend und damit für Büros oder Hotels geeignet ist", erklärt Vorhangs-Designerin Annette Douglas http://www.douglas-textiles.ch gegenüber pressetext. Drei Versionen in jeweils bis zu fünf Farben sind derzeit über den Fachhandel erhältlich, wobei der Preis laut der Expertin zwar aufgrund seiner Funktionalität über jenem von herkömmlichen Leichtvorhängen liegt, dabei jedoch konkurrenzfähig bleibt.

Lösung für Büros

Der mögliche Einsatzort des Vorhangs ist für den EMPA-Forscher Pieren jeder zu hallige Raum. Diese akustische Situation besteht sehr häufig, setzt doch die moderne Architektur vor allem auf Flächen aus Glas und Beton, die beide schallharte Materialien sind. Die meisten Großraumbüros brauchen heute schallabsorbierende Materialien, um trotz Sprache und anderen Lärmquellen die nötige Konzentration für die Arbeit zu erlauben (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/20110415019/ ).

(Ende)
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