pte20200908027 Unternehmen/Wirtschaft, Tourismus/Reisen

Zwei von drei Gastgewerben vor dem Ruin

Deutsche Hoteliers und Gastronomen sehen Unterstützung der Regierung als nicht ausreichend


Leeres Hotelzimmer: Gewerbe bangt um Existenz (Foto: pixabay.com, bottlein)
Leeres Hotelzimmer: Gewerbe bangt um Existenz (Foto: pixabay.com, bottlein)

Berlin/Sinzig-Bad Bodendorf (pte027/08.09.2020/13:33) Im deutschen Gastgewerbe bangen 61 Prozent der Unternehmen wegen der Corona-Krise noch immer um ihre Existenz. Von März bis August hat die Branche im Vergleich zum Vorjahresniveau Umsatzverluste von etwa 55 Prozent erlitten. Auch wenn es in den vergangenen Wochen eine leichte Erholung gab, ist die Lage für Hotels, Restaurants, Clubs und Bars weiterhin dramatisch, wie eine Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) http://dehoga-bundesverband.de zeigt.

"Jedes leere Bett kompensiert"

"Die Hotellerie muss lernen, mit dem Coronavirus zu leben. Sie wird eine neue Wirklichkeit finden, jedoch kann diese nicht an den früheren wirtschaftlichen Normalzustand anknüpfen. Das künftige Geschäft muss für Unternehmen aber immer noch profitabel bleiben. Die Regierung muss hier viel mehr helfen, Kurzarbeitergeld und das Aussetzen der Insolvenzantragspflicht verlängern das Leiden der Industrie nur. Krankenhäuser werden für jedes leere Bett pro Nacht kompensiert. Das sollte auch bei Hotels der Fall sein", sagt Hotelberaterin Elke Schade http://elke-schade.de im pressetext-Interview.

An der DEHOGA-Umfrage haben 5.600 deutsche Gastronomen und Hoteliers teilgenommen. Etwa 65 Prozent der Befragten sehen die bisher von Bund und Ländern angebotenen Liquiditätshilfen und Kreditprogramme als nicht ausreichend, um die Krise zu bewältigen. Die Unternehmer kritisieren vor allem die stark bürokratischen Verfahren, die verspätete Auszahlung, den nicht ausreichenden Umfang der Zuschüsse und auch die Anrechnung der Soforthilfe.

Bars und Clubs leiden am meisten

Ein kleiner Teil (sechs Prozent) der Betriebe hat bis heute noch nicht einmal wieder geöffnet. Dazu zählen vor allem Diskotheken und Clubs, aber auch kleinere Bars, bei denen sich aufgrund der Abstandsgebote die Öffnung nicht rechnet. Vor allem für solche Betriebe fordert der DEHOGA die Anpassung der momentanen Regulierungen. Zum Beispiel sollte die Regierung die geltende Mehrwertsteuersenkung auf Essen in Restaurants auch auf Getränke ausweiten, weil Clubs und Bars oft kein Essen anbieten. Schade fordert auch für die Gastronomie eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer.

(Ende)
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