pts20080303010 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

WKÖ-Studie: Chefs müssen mehr IT-Verantwortung übernehmen

IT wird noch immer zu sehr technisch und nicht strategisch beurteilt - "IT ist Chefsache" ist auch Hauptthema des E-Day am 6. März


Wien (pts010/03.03.2008/10:00) Der Einsatz von neuen Technologien in Unternehmen entscheidet heute in praktisch allen Branchen über Effizienz, Konkurrenzfähigkeit und Wachstum. Datensicherheit ist wirtschaftlich überlebenswichtig und ohne den Einsatz von IT-Systemen und Internet sind Produktion, Organisation, Logistik, Vertrieb, Rechnungswesen, aber auch Marketing und PR nicht mehr vorstellbar.

Diese Entwicklung der letzten Jahre und auch gesetzliche Verpflichtungen führen zwangsläufig dazu, dass IT zur Chefsache werden muss, denn strategische Entscheidungen zum IT-Einsatz - und auch die damit verbundenen Investitionen - haben zentrale Bedeutung für jedes Unternehmen.

Wie gehen aber die österreichischen Unternehmer mit ihrer IT-Verantwortung um? Das hat die Wirtschaftskammer Österreich in einer Studie mit dem Titel "IT ist Chefsache" bei über 300 Führungskräften erstmals erhoben.

Studie zeigt: IT hat große Bedeutung in Unternehmen - aber meist nicht für den Chef

Die Ergebnisse der vom Institut Marketagent.com durchgeführten Befragung zeigen auf, dass zwar 91,7 Prozent der österreichischen Führungskräfte der IT eine wichtige Rolle in ihrem Unternehmen zumessen, sich aber die wenigsten selbst damit befassen oder befassen wollen.

Nur ein Viertel aller österreichischen Unternehmer (26,2%) ist der Meinung, dass IT-Entscheidungen hierarchisch Chefsache sind, obwohl gleichzeitig mehr als die Hälfte (53%) zugibt, dass die IT für ihr Unternehmen ein "essenzieller Bestandteil des Unternehmenserfolgs" ist.

WKÖ Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser: "Diese Diskrepanz zeigt auf, dass IT von vielen Unternehmern immer noch zu sehr technisch und nicht strategisch beurteilt wird. IT-Entscheidungen bestimmen jedoch über die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft eines Unternehmens und erfordern daher zuallererst Verantwortung auf Chefebene."

Konkurs durch Datenverlust" - Datenverlust ist existenzielle Gefahr für Unternehmen

Wesentliche Unternehmenswerte stecken heute in elektronischen Daten: Strategische Konzepte, Kundendaten, Produktions- und Logistikabläufe sowie Buchhaltung und Rechnungswesen sind nur einige Beispiele dafür. Der Verlust solcher Unternehmensdaten durch Fehler oder mangelnde Investitionen im IT-Bereich wirkt sich immer dramatischer auf Unternehmen aus. Fast ein Drittel der befragten österreichischen Unternehmen (31%) gestand Datenverluste ein, die ihrem Unternehmen in der Vergangenheit wesentlich geschadet haben. 29 Prozent der Unternehmen gaben an, dass ihnen durch Datenverlust bereits mindestens einmal ein Schaden von bis zu 10.000 Euro entstanden ist,
14 Prozent berichten von Schäden von über 100.000 Euro und enorme 6,5 Prozent sogar von Schäden von über 500.000 Euro.

"Konkurs durch Datenverlust ist kein Einzelfall mehr, da wesentliche Unternehmenswerte heute in elektronischen Daten stecken. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass dieses Problem in Österreich rasch erkannt und ernst genommen wird", so Hochhauser.

Dass dringender Handlungsbedarf besteht, ist auch vielen Unternehmen klar: Fast 37 Prozent der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass sich ihr Unternehmen nicht genügend mit den Möglichkeiten von elektronischen Geschäftsprozessen, wie z.B. E-Rechnung, automatische Auftragserfassung, Datensicherheit etc., befasst. Als Hauptgründe dafür wurden Zeitmangel und fehlendes Know-how genannt.

Großes Einsparungspotenzial mit E-Rechnung

Prozessorientierte IT-Investitionen können sich heute sehr schnell rechnen: Markus Oman vom Beratungsunternehmen Deloitte, einer der Kooperationspartner der "Infooffensive E-Rechnung" der WKÖ, weist auf die enormen Einsparungsmöglichkeiten der E-Rechnung hin: "Pro Rechnung können durchschnittlich 2,30 Euro gespart werden, wenn die Rechnungslegung elektronisch statt auf Papier erfolgt. Denn die Kosten für Papier, Druck, Versand und Handling fallen dadurch weitestgehend weg." Die flächendeckende Einführung der E-Rechnung würde für die österreichische Gesamtwirtschaft Schätzungen zufolge ein Einsparungspotenzial von über 600 Millionen Euro bedeuten.

IT-Schulungen für Unternehmer dringend notwendig

Allerdings gibt es im Zusammenhang mit der E-Rechnung noch großen Informations- und Schulungsbedarf: 42 Prozent der österreichischen Führungskräfte orten bei sich Know-how-Mängel, wenn es um die Optimierung von Geschäftsprozessen. 26,5 Prozent sehen diese beim Einsatz der Digitalen Signatur und 24,8 Prozent bei der E-Rechnung. Aber nicht nur bei den Chefs, auch auf Mitarbeiterebene dürfte es vielfältigen Schulungsbedarf im IT-Bereich geben: Nur 21 Prozent der österreichischen Chefs sind der Meinung, dass ihre Mitarbeiter ausreichend in IT-Anwendungen geschult sind.

Hochhauser: "Wir nehmen diese Zahlen sehr ernst und haben daher für den diesjährigen E-Day, bei dem wir ein breites Informations- und Beratungsangebot bieten, das Thema 'IT ist Chefsache' gewählt."

6. März 2008: E-Day in der Wiener Hofburg: "IT ist Chefsache"

Beim E-Day am 6. März 2008 von 09.00 bis 18.00 Uhr in der Wiener Hofburg (Eintritt frei) können sich Unternehmerinnen und Unternehmer bei Vorträgen, in Workshops und bei Experten persönlich informieren lassen. Als Keynote-Speaker konnte in diesem Jahr der Vorstandsvorsitzende von Wienerberger, Wolfgang Reithofer, gewonnen werden.

Weiters bieten wir praxisnahe Vorträge zu Spam-Abwehr, Suchmaschinenmarketing und Online-Recht sowohl am Vormittag von 10.00 bis 13.00 Uhr als auch am Nachmittag von 13.00 bis 16.00 Uhr an. Darüber hinaus können alle Besucher des E-Day am Stand des Hauptverbandes ihre E-Card sofort und kostenlos als Bürgerkarte freischalten lassen und erhalten (aufgrund einer Kooperation von Bundeskanzleramt und WKÖ-Gründer-Service) einen Chipkartenleser gratis.

Zweiter Schwerpunkt des E-Day 2008 ist das Thema Sicherheit und Qualität beim E-Commerce: Die ersten 40 KMU, die sich beim E-Day für das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen anmelden, erhalten dank einer Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit die gesamte Zertifizierung und eine Jahresnutzungsgebühr gratis.

WKÖ ist eine der wichtigsten Informationsquellen zu "E-Themen"

Der E-Day wird jedes Jahr von mehreren tausend Teilnehmern besucht. Wie die Umfrage ergab, ist die Wirtschaftskammer Österreich eine der wichtigsten Informationsquellen für Österreichs Unternehmen rund um IT-Themen überhaupt. Fast 44 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die WKÖ eine ihrer Hauptquellen für Informationen zu E-Business und E-Government ist.

"Diese erfreulichen Ergebnisse bestätigen unser starkes Engagement im IT-Bereich und den Erfolg unserer Veranstaltungen und Informationsangebote", so Hochhauser. Neben dem E-Day organisiert die Wirtschaftskammer Österreich seit mehreren Jahren die größte IT-Roadshow Österreichs, "TELEFIT", die auch heuer im Herbst wieder rund 30 Städte in ganz Österreich besuchen wird.

Informationen finden Sie unter: www.eday.at

Rückfragehinweis:

Wirtschaftskammer Österreich
Dr. Gerhard Laga
E-Center
Tel.: +43 (0)5 90 900 4203
gerhard.laga@wko.at

Mag. Sabine Radl
Stabsabteilung Presse
Tel.: +43(0)5 90 900 3590
sabine.radl@wko.at

(Ende)
Aussender: The Skills Group
Ansprechpartner: Jürgen H. Gangoly
Tel.: +43-1-505 26 25-13
E-Mail: gangoly@skills.at
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