pts20201205002 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Wiener Traditions-Café-Konditorei AÏDA droht die Kündigung von Mitarbeitern und Schließung von Filialen

EU-Förderrichtlinie sieht in der jetzigen Form keine tatsächliche Hilfe für größere Unternehmen vor


Wien (pts002/05.12.2020/10:13) Die 1913 gegründete und familiengeführte Wiener Traditions-Café-Konditorei AÏDA prägt mit ihren rosaroten Geschäftsportalen seit über 100 Jahren das Stadtbild Wiens.

Kaum ein Wiener, der keine persönliche Erinnerung mit AÏDA verbindet. So gut wie alle Wiener haben ihre eigene AÏDA-Geschichte. Berührungsängste gibt es keine - "AÏDA ist für alle da!"

Aber dies könnte sich bald drastisch ändern. Die EU-Förderrichtlinie hinsichtlich der Umsatzvergütung für gastronomische Unternehmen über 80 Prozent für den November und 50 Prozent für den Dezember im Vergleichszeitraum des Vorjahres sind mit 800.000 Euro gedeckelt.

"Das ist eine phantastische Hilfe für den Großteil der Gastronomiebetriebe, aber es gibt doch einige mittlere und größere Betriebe, die weit mehr Umsatz erwirtschaften und daher auch benötigen, als vergütet wird", so Stefan Ratzenberger, Sprecher der AÏDA; und weiter: "Die AÏDA erwirtschaftete im November 2019 1,5 Millionen Euro und im Dezember 2019 waren es 2,5 Millionen Euro. 80 Prozent im November entsprechen somit 1,2 Millionen Euro und 50 Prozent für den Dezember 1,25 Millionen Euro. Zusammen also knapp 2,5 Millionen Euro, von denen aber lediglich ein Drittel, also 800.000 Euro, zur Auszahlung gelangen. Man muss kein Ökonom sein, um zu erkennen, dass damit ein Weiterführen der AÏDA in jetziger Form und mit den laufenden Kosten undenkbar ist."

Sollte es hierbei zu keiner Regelung und Hilfe seitens der österreichischen Bundesregierung, respektive der Europäischen Union kommen, droht ein rigoroser Jobabbau von mindestens 30 Prozent und die Schließung der Hälfte der über 30 AÏDA-Filialen.

"Mit Beginn der Pandemie und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft im heurigen März, haben wir all unsere 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Kurzarbeit überführt und niemanden gekündigt. Die Option der Kündigung war und ist für uns unvorstellbar und undenkbar!", so Dominik Prousek, vierte Generation des familiengeführten Traditionsbetriebes AÏDA; und weiter: "Wir sind ein Familienunternehmen und lassen niemanden zurück. Viele unserer Mitarbeiter sind seit ihrer Lehrzeit bei uns und ich kenne die meisten noch aus meiner Kindheit. Jetzt, kurz vor Weihnachten Kündigungen auszusprechen, ist für meine Familie der schlimmste Gedanke. Ohne eine entsprechende Lösung für Unternehmen unserer Größe wird es aber dazu kommen. Das ist furchtbar!"

Der Appell richtet sich hierbei an Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Finanzminister Gernot Blümel, gemeinsam eine Lösung über den Rahmen der EU-Förderrichtlinie hinaus zu finden und zu realisieren, denn nicht nur die AÏDA sieht sich mit dieser Problematik konfrontiert.

Es gibt einige österreichische familiengeführte Traditionsbetriebe in der Gastronomie, die über Jahrzehnte gewachsen sind, gemeinsam tausende Arbeitsplätze schufen, in Österreich Steuern bezahlen und klare, transparente und natürlich gewachsene Unternehmensstrukturen aufweisen, die nun zum Verhängnis werden könnten; denn pro Gesellschaft gibt es laut EU-Förderrichtlinie nur einen Topf der Umsatzvergütung, gedeckelt mit 800.000 Euro.

Um tatsächlich helfend zu wirken, müsste diese Summe in Relation zur Unternehmensgröße, der Anzahl an Mitarbeitern und Standorten sowie dem Umsatz stehen.

Die deutsche Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Option, aus dem Fixkostenzuschuss einen Teil des Geldes in einen "Soforthilfe-Fonds" zu wandeln, um Unternehmen - wie zum Beispiel die AÏDA - zu unterstützen. Das wäre auch in Österreich wünschenswert und bestimmt ebenso eine Möglichkeit.

"Ich bin davon überzeugt und vertraue darauf, dass es einen Weg und eine Lösung geben wird. Lediglich der Faktor Zeit bereitet uns große Sorgen!", so Dominik Prousek; und weiter: "Denn kommt vor Weihnachten keine Lösung, werden wir den Schritt der Kündigung und Schließung von Filialen setzen müssen."

Link AÏDA: https://aida.at

(Ende)
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