pts20061026023 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Welt-Usability-Tag Charta

UPA-Direktorenkonferenz fordert einfach zu bedienende Technik


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Chicago/Zürich, 26.10.2006 (pts023/26.10.2006/22:03) Am 14. November 2006 findet der zweite Welt-Usability-Tag statt. Initiatorin ist die Usability Professionals' Association (UPA): http://www.usabilityprofessionals.org

Wie bereits im letzten Jahr wird es auch dieses Jahr wieder 36 Stunden lang rund um den Globus eine Vielzahl an Veranstaltungen zum Thema Usability geben. Die gemeinsame Botschaft: Technik sollte unser Leben bereichern - und nicht durch falsches Design und mangelnde Qualität zu mehr Stress führen oder sogar gefährlich für uns werden.

Die UPA-Direktorenkonferenz hat anlässlich des diesjährigen Welt-Usability-Tages eine Charta verabschiedet. Die zentralen Aussagen: Jeder Nutzer hat das Recht auf einfach bedienbare Produkte, ganz gleich, über welchen Ausbildungs- und Wissensstand und welche physischen und kognitiven Fähigkeiten er verfügt. Eine Website oder ein Mobiltelefon sollten so einfach zu benutzen sein wie ein Türgriff. Technik muss im Bewusstsein entwickelt werden, dass den Fähigkeiten des Menschen gewisse Grenzen gesetzt sind. Menschliches Versagen ist insofern ein irreführender Begriff, weil es menschliche Fehler immer dann geben wird, wenn Technologien nicht intuitiv nutzbar und einfach verstehbar sind.

Charta-Artikel
Artikel 1: Bildungswesen
Immer mehr Schulen nutzen das Internet. Rund um den Globus profitieren junge Menschen vom kostengünstigen, einfachen und zuverlässigen Zugang zu Computern, Internet und Telekommunikation. Bildungstechnologien sollten aber nicht nur bezahlbar und verfügbar sein, sie müssen auch von Lehrern, Schülern und Eltern einfach bedient werden können.

Artikel 2: Gesundheitswesen
Allen Menschen auf der Welt muss eine ausreichende Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehen. Medizintechnik kann die Gesundheit verbessern, sie sollte aber einfach nutzbar sein. Fehler in diesem Bereich sind kostspielig. Wir sind das, was wir essen - deshalb benötigen wir gesündere Lebensmittel, um das Wohlergehen von allen Menschen sicherstellen zu können. Technologien zur Produktion besserer Nahrungsmittel müssen auf einer Forschung beruhen, die den ganzen Menschen im Blick hat.

Artikel 3: Staatliche Verwaltung
Weltweit setzen Regierungen neue Technologien ein, um ihre Bürger stärker in die Verwaltungsprozesse einzubinden. In vielen Ländern können Bürger online ihre Steuern zahlen und weitere Angelegenheiten erledigen. Diese Möglichkeiten sollten allen zur Verfügung stehen. So lässt sich die "digitale Kluft" zwischen Arm und Reich verringern. Technische Wahlsysteme können das Vertrauen in freie Wahlen stärken helfen. Das Engagement der Bürger lässt sich durch geeignete Technologien unterstützen. Diese sollten nicht nur für alle Bürger zugänglich sein und ihnen dieselben Möglichkeiten bieten. Sie müssen zudem leicht zu bedienen und zu verstehen sein, auch für Menschen mit Behinderungen.

Artikel 4: Kommunikation
Menschen sollten einfach miteinander kommunizieren können. Hierfür bieten sich mehr Medien als je zuvor an: Telefon, Internet, SMS-Nachrichten und Printmedien. Technik, welche die Kommunikation zwischen Menschen ermöglicht, sollte intuitiv nutzbar sein. Weitere Anforderungen sind leicht verständliche Bedienungsanleitungen sowie wartungsarme Schalter, Tasten und Bedienfelder.

Artikel 5: Privatsphäre und Sicherheit
Mit dem wachsenden Technikeinsatz steigen auch die Bedenken gegenüber neuen Formen von E-Commerce, e-Government und e-Kommunikation. Wir müssen Massnahmen treffen, damit die Online-Kommunikation sicher bleibt, Kinder und andere geschützt sind sowie das Vertrauen in unsere Systeme steigt.

Artikel 6: Unterhaltung
Unterhaltung ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Sie spielt im Lebensalltag vieler Menschen eine wichtige Rolle und dient verschiedensten Zwecken. Die Welt der Unterhaltung nimmt neue Technologien begeistert auf. Bilder, Filme, Musik und Spiele stehen durch neue Geräte auf immer neue Weisen bereit. Auch die Unterhaltung profitiert dabei von der Usability! Komplizierte Fernbedienungen, verwirrende Anleitungen und nichtssagende Display-Anzeigen sind Belege dafür, dass Verbesserungsbedarf besteht. Nutzerfreundliche Unterhaltungssysteme werden leichter zu bedienen sein und Frustrationen vermeiden helfen.

Diese Welt-Usability-Tag Charta steht online auf der Website des Welt-Usability-Tages in sieben verschiedenen Sprachen zur Verfügung: http://www.worldusabilityday.org/charter

Weitere Online-Links zum Thema Welt-Usability-Tag:
Website Welt-Usability-Tag: http://www.worldusabilityday.org
Usability Professionals' Association: http://www.usabilityprofessionals.org
Schweizer Chapter der UPA: http://www.swissupa.ch

Für weitere Informationen zur Welt-Usability-Tag Charta steht Ihnen Frau Silvia Zimmermann, Direktorin Usability Professionals' Association und Vorstandsmitglied des lokalen Schweizer UPA Chapters gerne zur Verfügung.

(Ende)
Aussender: Usability Professionals' Association und Swiss UPA
Ansprechpartner: Frau Silvia Zimmermann, Institut für Software-Ergonomie und Usability
E-Mail: silvia.zimmermann@usability.ch
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