pte20201202025 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Wearable-Tech ab 2023 in Shirts und Socken

Wissenschaftler melden große Fortschritte bei Entwicklung von neuen Mikro- und Nanofasern


Mikrofasern: Sensoren messen Vitaldaten (Foto: pixabay.com, martaposemuckel)
Mikrofasern: Sensoren messen Vitaldaten (Foto: pixabay.com, martaposemuckel)

Singapur (pte025/02.12.2020/11:30) Forscher der National University of Singapore (NUS) http://nus.edu.sg wollen mit winzigen, in Kleidung oder direkt auf der Haut getragenen Sensoren in wenigen Jahren das Gesundheitssystem revolutionieren. Wearable-Technologien wie T-Shirts, die den Blutdruck messen oder Socken, die den Cholesterinspiegel erfassen, könnten bald Realität werden. Möglich wird das über rasante Fortschritte bei der Entwicklung von speziellen Mikro- und Nanofasern, die verschiedenste Vitaldaten von Personen überwachen.

"In drei Jahren marktreif"

"Die Nachfrage nach personalisierbaren Gesundheitssystemen, die bestimmte biologische Signale von Personen - etwa Blutdruck, Herzfrequenz, Cholesterinspiegel, Sauerstoffsättigung oder die Schlafqualität - zu jeder Zeit kontrollieren können, steigt sehr schnell an", so Rituparna Ghosh, Research-Fellow an der NSU, im Fachmagazin "Applied Physics Review". Die Ursache liege in der zunehmenden Verbreitung chronischer Krankheiten wie Diabetes, Asthma, Fettleibigkeit, hohem Blutdruck und dem allgemein steigenden Altersschnitt der Bevölkerung.

"Einer der vielversprechendsten Ansätze im Bereich Wearable-Technologien sind Mikro- und Nanofasern", betont Ghoshs Kollege Seeram Ramakrishna, NSU-Professor am Department of Mechanical Engineering. Als Beispiel verweist er auf piezoelektrische Sensoren, die über mechanische Energie angetrieben werden. "Aufgrund ihrer geringen Größe lassen sie sich leicht direkt auf der Haut anbringen oder in den Stoff von Kleidungsstücken wie T-Shirts, Socken, Schals oder Armbänder einweben. Solche Produkte könnten schon in weniger als drei Jahren marktreif sein", so der Experte.

Zwei kleinere Hürden

Derzeit seien noch zwei Hürden zu meistern: Erstens müssten die Sensorfasern langlebiger und strapazierfähiger werden, um sie auch öfter nacheinander zu verwenden und zweitens bräuchte es noch verlässlichere portable Energiequellen. "Zudem wird es dauern, die Community im Gesundheitswesen davon zu überzeugen, dass diese Technologie auch im realen Patientenalltag genaue und vertrauenswürdige Daten liefert", so Ramakrishna. Der Marktwert von Wearable-Technologien hat den NSU-Experten zufolge bereits im Jahr 2019 rund 32 Mrd. Dollar (27 Mrd. Euro) erreicht. Bis 2025 soll er, angetrieben von neuen Entwicklungen und Anwendungen, auf 74 Mrd. Dollar (rund 61 Mrd. Euro) nach oben klettern.

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