pte20211122002 in Forschung

Wärmebild und Tech-Schnuller gegen Apnoe

Atemaussetzer bei Babys werden automatisch, berührungslos und viel sanfter überwacht


Wärmebildkamera über einem schon größeren Baby (Foto: mmc.nl)
Wärmebildkamera über einem schon größeren Baby (Foto: mmc.nl)

Eindhoven (pte002/22.11.2021/06:05)

Die Atmung von Babys lässt sich künftig mit Hilfe einer Wärmebildkamera und einem intelligenten Schnuller überwachen. Das stellt sicher, dass bei einem länger anhaltenden Atemstillstand ein Alarm ausgelöst wird, sodass Pfleger oder Ärzte eingreifen können, um etwa eine Schädigung des Gehirns zu verhindern. Heute müssen Babys, deren Atem unregelmäßig geht, mit Sensoren überwacht werden, die auf die empfindliche Haut geklebt werden und diese schädige kann.

[b]Kamera liefert auch bei Dunkelheit[/b]

Das System haben Ilde Lorato, Doktorandin am Institut für Elektrotechnik der Universität Eindhoven https://www.tue.nl/en in den Niederlanden in Zusammenarbeit mit dem Medizingerätehersteller Philips https://www.philips.nl/ und Peter Andriessen entwickelt, Neonatologe (auf Neugeborenen-Medizin spezialisierter Arzt) am Máxima MedicalCenter https://www.mmc.nl (MMC) ebenfalls in Eindhoven. 

Für den Einsatz der Wärmebildkamera entschied sich Lorato, weil sie auch im Dunkeln brauchbare Bilder vom Gesicht der Babys machen kann, sie also nicht im Schlaf gestört werden. Das Video allein bringt es natürlich nicht. Die Entwickler mussten einen Bildauswertungs-Algorithmus entwickeln, der das bei einem Atemstillstand typische verhalten des Babys eindeutig erkennt.

[b]Intelligenter Schnuller für bessere Bilder[/b]

Es zeigte sich, dass die Atembewegungen von Babys, die während des Schlafs am Schnuller nuckeln, nicht eindeutig zu identifizieren waren. Da kam Lorato die Idee, einen Schnuller zu entwickeln, der die Bewegungen des Schnullers erfasst, sodass sie bei er Anwendung der Bildauswertungssoftware ausgeblendet werden und nur das Atemsignal übrigbleibt.

[b]Fast alle Frühchen sind betroffen[/b]

Am einfachsten ist der Einsatz der beiden Überwachungssysteme, wenn das Baby schon in einem offenen Bett schlafen kann. Liegt es noch im Inkubator, also einem beheizten und geschlossenen Bett, muss die Kamera im Inneren montiert werden, was wegen des fehlenden Platzes eine knifflige Sache ist.

Apnoe, eine Fehlfunktion, bei der die Atmung für mindestens zehn Sekunden unterbrochen wird, ist ein häufiges Problem bei Erwachsenen während des Schlafes. Apnoe betrifft jedoch auch Kinder. Fast alle, die nach weniger als 30 Wochen geboren werden oder bei der Geburt weniger als ein Kilogramm wiegen, sind von Atemstillständen bedroht.

(Ende)
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