pte20230330002 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Videospiele machen Mädchen oft unzufrieden

Ursache ist laut spanischen Wissenschaftlern die Darstellung vieler vermeintlicher Vorbilder


Figur: Mädchen messen sich oft an
Figur: Mädchen messen sich oft an "Vorbildern" aus Videospielen (Bild: Kevin Phillips, pixabay.com)

Barcelona (pte002/30.03.2023/06:05)

Mädchen in Videospielen sind meist äußerst schlank und hübsch - und genau dieser Umstand hat einen großen negativen Einfluss auf Zuschauerinnen im Alter von fünf bis zehn Jahren, die sich unbewusst mit den vermeintlichen Vorbildern vergleichen und daraufhin meist unzufrieden mit ihrem Körper werden. Das zeigt eine Umfrage unter 792 spanischen Schülerinnen dieser Altersstufen von Forschern der Universitäten Pompeu Fabra (UPF) und Universitat Oberta de Catalunya (UOC).

Jungen ohne negative Folgen

Negative Korrelationen bestehen den Experten nach zwischen der Nutzung von Videospielen und der Zufriedenheit von Mädchen mit ihrer eigenen Augen- und Hautfarbe sowie ihrem allgemeinen Körperbild. Bei Jungen fanden die Forscher jedoch keine vergleichbare Korrelation. "Leider werden Mädchen von klein auf von den Menschen um sie herum unter Druck gesetzt. Die Medien verstärken diesen Effekt, indem sie Körperstandards normalisieren: Schönheit ist weiß, dünn und weiblich", so J. Roberto Sánchez-Reina von der UPF.

"So lange die Medien nicht aufhören, die Vielfalt der weiblichen Körper zu vereinfachen, werden Mädchen weiterhin danach streben, diesen Körperstandards zu entsprechen", sagt Sánchez-Reina. Medien konzentrieren sich oft auf das körperliche Erscheinungsbild von Frauen und nicht auf ihre Fähigkeiten oder die Persönlichkeit, ergänzt Mireia Montaña Blasco von der Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften der UOC. "Das kann Mädchen das Gefühl geben, dass ihr Wert ausschließlich auf ihrer körperlichen Erscheinung beruht und dass sie, um akzeptiert zu werden, Schönheitsstandards einhalten müssen." Dies führe dazu, dass Mädchen, die diesen Standards nicht entsprechen, sich unsicher fühlten.

Fernsehen ist nicht so schlimm

Auf der anderen Seite werden Jungen laut den Fachleuten oft als stark und muskulös dargestellt, was dazu führen könne, dass sie sich selbstbewusster in Bezug auf ihren eigenen Körper fühlen. Der Einfluss von Videospielen ist um ein Vielfaches größer als der des Fernsehens, so die Forscher. "Der Hauptgrund dafür ist die unterschiedliche Aufmerksamkeit, die diesen beiden Medien von den Kindern geschenkt wird. Videospiele erfordern viel mehr Aufmerksamkeit als Fernsehen. Videospiele erfordern intensive Interaktion, Fernsehen nicht", sagt Mònika Jiménez-Morales von der UPF.

Kinder müssten lernen, sich selbst zu akzeptieren und ihren Körper so zu lieben, wie er ist, anstatt sich mit unrealistischen Schönheitsstandards zu vergleichen, so Sánchez-Reina. "Darüber hinaus müssen wir die Vielfalt des Körpers hervorheben, das Selbstwertgefühl fördern und gegen den sozialen Druck ankämpfen, bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen."

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|