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USA: Viele Kleinkinder sterben den Opioid-Tod

Children's Hospital of Philadelphia: Prozentsatz hat sich zwischen 2005 und 2018 verdoppelt


Weinendes Kind: Opioid-Krise in den USA betrifft auch die Kleinsten (Foto: pixabay.de/Myriams-Fotos)
Weinendes Kind: Opioid-Krise in den USA betrifft auch die Kleinsten (Foto: pixabay.de/Myriams-Fotos)

Philadelphia (pte020/08.03.2023/10:30)

Opioide sind für mehr als die Hälfte der tödlichen Vergiftungen bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich, wie eine Analyse von Forschern des Children's Hospital of Philadelphia zeigt. Zusätzlich tragen rezeptfreie Arzneimittel trotz verstärkter Bestimmungen in dieser Altergsgruppe immer noch zu tödlichen Vergiftungen bei. Die in "Pediatrics" veröffentlichten Ergebnisse betonen daher die Notwendigkeit einer verbesserten Prävention zur Verhinderung weiterer tödlicher Zwischenfälle.

Unbeabsichtigte Überdosierung

Bei mehr als der Hälfte der gemeldeten Vergiftungen waren Kinder im Alter von fünf Jahren oder jünger betroffen. Sie landen aufgrund unbeabsichtigter Überdosierungen bei Medikamenten überproportional oft in der Notaufnahme. Kindersichere Verpackungen für viele Medikamente und gefährliche Produkte haben die Zahl derartiger Vergiftungen deutlich zurückgehen lassen. Die in den USA eskalierende Opioid-Epidemie hat bei Kindern ihren Anteil bei tödlich ausgehenden Vergiftungen.

Die groß angelegte Erforschung von tödlichen Vergiftungen bei Kindern in den USA stellt für die Forscher eine Herausforderung dar. Jeder Bundesstaat führt eigene Berichte über Todesfälle bei Kindern durch, die untersuchen, wie und warum diese Sterbefälle eingetreten sind und welche Schritte zur Prävention durchgeführt werden können. Die Untersuchungen werden von Teams durchgeführt, die oft einen multidisziplinären Ansatz zur Überprüfung der Todesfälle bei Kindern einsetzen. Das National Center for Fatality Review and Prevention stellt die Ressourcen dafür zur Verfügung und verfügt über ein Berichtssystem, das die Daten dieser Ausschüsse sammelt.

Daten von 40 US-Bundesstaaten

Laut Erstautor Christopher Gaw hilft die Untersuchung tödlicher Vergiftungen auf nationaler Ebene dabei, besser das Ausmaß dieser tragischen und verhinderbaren Ereignisse der öffentlichen Gesundheit zu verstehen. "Wir konnten auch den Anteil der tödlichen Vergiftungen identifizieren, die jedes Jahr auf Opioide zurückzuführen sind." Die Experten haben Daten von 40 Bundesstaaten ausgewertet, die an dem Berichtssystem des National Center for Fatality Review and Prevention teilgenommen hatten. Todesfälle aufgrund von Vergiftungen bei Kindern mit fünf Jahren oder jünger wurden für den Zeitraum 2005 bis 2018 untersucht. In diesem Zeitraum wurden 731 derartige Todesfälle gemeldet.

Den Fachleuten nach traten mehr als zwei Fünftel dieser tödlichen Vergiftungen bei Kindern mit einem Jahr oder jünger auf. Gut 65 Prozent dieser Todesfälle passierten daheim. Fast ein Drittel der Kinder, die aufgrund einer Vergiftung starben, wurden von einer Person beaufsichtigt, bei der es sich nicht um einen biologischen Elternteil handelte. Opioide waren die häufigste Substanz, die zum Tod der Kinder führte. Darauf folgten rezeptfreie Medikamente gegen Schmerzen, Erkältungen und Allergien. 2005 waren Opioide für 24,1 Prozent der Todesfälle verantwortlich. 2018 erhöhte sich dieser Prozentsatz auf 52,5 Prozent.

(Ende)
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