pte20181016001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

US-Vorschulkinder fürchten sich vor Ärzten

Panik vor Spritzen lässt viele Eltern sogar wichtige Impfungen auf die lange Bank schieben


Impfung: Viele Kinder fürchten sich vor dem Pieks (Foto: CFalk, pixelio.de)
Impfung: Viele Kinder fürchten sich vor dem Pieks (Foto: CFalk, pixelio.de)

Ann Arbor (pte001/16.10.2018/06:00) 50 Prozent der Kleinkinder und Vorschüler in den USA haben Angst vor einem Arztbesuch. Das haben die Eltern im Rahmen der C.S. Mott Children's Hospital National Poll on Children's Health http://mottpoll.org gegenüber Forschern der University of Michigan http://umich.edu angegeben.

Angst steckt an

Die Angst der Kinder führt oft zu einem gefährlichen Aufschieben. Eines von 25 Elternteilen hatte bereits eine Impfung verschoben, weil die Angst der Kinder vor dem Arzt zu groß war. Einer von fünf Befragten gab an, es sei schwer, sich darauf zu konzentieren, was der Arzt oder seine Mitarbeiter sagen, wenn ihre Kinder derart außer sich seien. Die national repräsentative Studie basiert auf Antworten von 726 Eltern, die zumindest ein Kind zwischen zwei und fünf Jahren haben.

Laut Sarah Clark, der Co-Direktorin von Mott Poll, sind regelmäßige Arztbesuche während der frühen Kindheit wichtig. Nicht nur, weil es um wichtige Maßnahmen wie Impfungen geht, sondern weil die Eltern Sorgen hinsichtlich der Gesundheit ihrer Kinder mit dem Kinderarzt besprechen können. "Hat ein Kind Angst vor der Praxis, können Arztbesuche zur Herausforderung für die ganze Familie werden. Wir haben ermittelt, dass sich die Angst der Kinder negativ auf die Interaktion der Eltern mit den dort angetroffenen Personen auswirkt. Ein geringer Anteil der Familien verschiebt daher die Arztbesuche oder sagt sie sogar ganz ab."

Phobie vor Spritzen

Bei der Ängstlichkeit machte es keinen Unterschied, ob das Kind bei jedem Besuch vom gleichen Arzt behandelt wurde oder ob es ganz verschiedene waren. Es spielte auch keine Rolle, ob es sich um das älteste oder jüngste Kind handelte. Bei den Betroffenen zwischen zwei und drei Jahren stand die Angst vor Spritzen mit 66 Prozent an erster Stelle, gefolgt von der Angst vor Fremden mit 43 Prozent. Die Angst vor der Spritze war auch bei Kindern zwischen vier und fünf Jahren mit 89 Prozent am weitesten verbreitet, gefolgt von der Angst vor fremden Menschen mit 14 Prozent und schlechten Erinnerungen an die letzte Krankheit mit 13 Prozent.

Das Leid der Kinder beeinflusst auch die Fähigkeit ihrer Eltern, Fragen zu stellen und Infos weiterzugeben. 22 Prozent der Befragten gaben an, dass es nur schwer möglich sei, sich auf das zu konzentrieren, was der Arzt oder seine Mitarbeiter sagten. Neun Prozent erklärten, dass sie aufgrund der Angst oder Aufgeregtheit der Kinder manchmal gar keine Fragen stellten oder ihren Sorgen keinen Ausdruck verliehen. Vier Prozent gaben an, aus diesen Gründen eine Impfung hinausgezögert zu haben. Drei Prozent sagten den Arztbesuch überhaupt ab.

Laut Clark ist der größte Auslöser der Angst bei Kindern eine Nadel-Phobie. Das könne vor allem bei kleineren Kindern, die häufiger eine Impfung benötigen, zum Problem werden. Die Angst vor Spritzen kann noch weiter steigen, wenn die Kinder die Ängstlichkeit ihrer Eltern spüren. Daher ist es häufig nur schwer möglich, die Kinder wieder zu beruhigen. Die Forscherin empfiehlt, dass sich Eltern Tipps bei Experten holen sollten, wie die Angst ihrer Kinder vor Spritzen verringert werden kann.

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