pte20230426005 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Twitter oft düsterer Vorbote für Bankensturm

Wissenschaftliche Studie zur Silicon Valley Bank - Echtzeit-Austausch befeuerte Panik der User


Silicon Valley Bank: Twitter war Katalysator für Bankensturm (Bild: unsplash.com/Mariia Shalabaieva)
Silicon Valley Bank: Twitter war Katalysator für Bankensturm (Bild: unsplash.com/Mariia Shalabaieva)

Boulder/Harrisonburg/Barcelona/Paris/Phoenix (pte005/26.04.2023/06:15)

Intensive Konversationen über Finanzinstitute auf Twitter erhöhen das Risiko eines Bankensturms. Zu dem Schluss kommen Forscher aus den USA, Spanien und Frankreich in einer neuen Studie. Darin liefern sie datengestützte Beweise für diesen Zusammenhang. Untersucht wurde die Rolle von Social Media im Falle des jüngsten Bank Run auf die Silicon Valley Bank (SVB) am 10. März dieses Jahres.

Folgen für Aktienmarkt

Im Fall von SVB hat Twitter laut den Experten eine wichtige Rolle gespielt. Demnach erhöht sich das Risiko für einen Bank Run deutlich, wenn Unternehmen in Zeiten intensiver Diskussionen auf Twitter wiederholt erwähnt werden. Hohes Engagement in den sozialen Medien sind somit oft düstere Vorboten für Aktienmarktverluste - mit Folgen für Marktanteile und nicht versicherte Einlagen.

Aktienmarktverluste von Banken lassen sich, so die Forscher, stündlich anhand der Intensität auf Twitter vorhersagen. Negative Tweets von Start-up-Gründern und Risikokapitalgebern führen zu Aktienmarktverlusten in fünf bis 15 Minuten. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass sich Anleger über Twitter in Echtzeit austauschen, auch in Zeiten von Bankenstürmen. Risikokapitalgeber nutzen auch Messenger und E-Mails, um andere vor Problemen einer Bank zu warnen.

Normal- statt Einzelfall

Auch künftig wird Social Media eine Rolle für Banken und deren Stabilität spielen, glauben die Studienautoren J. Anthony Cookson von der University of Colorado Boulder, Corbin Fox von der James Madison University, Javier Gil-Bazo von der Universitat Pompeu Fabra und Juan F. Imbet von der Universit'e Paris Dauphine sowie Christoph Schiller von der Arizona State University. Ihr Fazit: "Angesichts des zunehmend allgegenwärtigen Wesens sozialer Kommunikation, auf und außerhalb von Twitter, erwarten wir nicht, dass dieses Risiko verschwindet, sondern dass es auch andere Ergebnisse beeinflusst."

(Ende)
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