pte20200921011 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Twitter-Algorithmus bevorzugt Bilder von Weißen

Laut Experiment hebt Plattform in Tweets immer bestimmte Fotos hervor - Konzern testet System


Barack Obama: Auf Twitter oft benachteiligt (Foto: pixabay.com, janeb13)
Barack Obama: Auf Twitter oft benachteiligt (Foto: pixabay.com, janeb13)

San Francisco (pte011/21.09.2020/10:30) Der Algorithmus des Mikroblogging-Dienstes Twitter bevorzugt Fotos von Weißen. In einem Experiment hat Kryptographie-Experte Tony Arcieri http://bit.ly/3iQ0N3Q einem Tweet ein Bild mit jeweils einem Foto von US-Senator Mitch McConnel und dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama angeheftet und dabei festgestellt, dass Twitter immer das Bild des weißen McConnel hervorhebt.

"Mehr Analysen nötig"

Twitter will den eigenen Algorithmus nun auf rassistische Vorurteile überprüfen. "Wir haben zwar in früheren Tests keine Befangenheit festgestellt. Aber es ist offensichtlich, dass hier mehr Analysen nötig sind. Wir werden unsere Arbeit offenlegen, damit andere sie sehen und wiederholen können", sagt Twitter-Sprecherin Liz Kelley.

In Arcieris Experiment hat Twitter Barack Obamas Gesicht nur hervorgehoben, als er die Bilder so manipuliert hat, dass die Hautfarben nicht mehr erkennbar waren. Dem Experten zufolge ist diese Befangenheit möglicherweise gar nicht beabsichtigt, hat sich aber durch den Prozess des Machine Learnings entwickelt.

Apps unterschiedlich befangen

Andere Twitter-User haben ähnliche Tests wie den von Arcieri durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Präferenzen des Algorithmus bei verschiedenen Twitter-Apps unterscheidet. Beispielsweise ist die Dashboard-Anwendung TweetDeck weniger befangen. Durch das Hervorheben von bestimmten Hautfarben kann die Person, die im Tweet im Mittelpunkt stehen sollte, leicht in den Hintergrund gedrängt werden.

(Ende)
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