pte20210503002 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Trotz Fake News: Amerikaner für Masken

150.000 Tweets analysiert - Mehrheit der US-Bürger will sich gegen Coronavirus schützen


"It's not over yet.": Ja zur Maske in den USA (Bild: geralt, pixabay.com)

Eugene (pte002/03.05.2021/06:05)

US-amerikanische Nutzer des Kurzmitteilungsdienstes Twitter haben zwischen dem 1. März und dem 1. August 2020 das Tragen von Gesichts- und Nasenmasken zum Schutz vor dem Corona-Virus stark unterstützt. Das ist das Ergebnis einer Studie von Zhuo Jing-Schmidt, Professorin für Linguistik an der University of Oregon https://www.uoregon.edu/ in Eugene. 

[b]Medien vermittelte einen falschen Eindruck[/b]

„Es gab tatsächlich eine starke Polarisierung auf rhetorischer Ebene, aber beim Betrachten der Zahlen zeigte sich ein riesiges Ungleichgewicht", sagt Jing-Schmidt. Die meisten Amerikaner hätten sich für das Tragen von Masken ausgesprochen, „obwohl die Medien uns den Eindruck vermittelten, dass es einen enormen Widerstand gab".

[b]149.110 Tweets brachten es an den Tag[/b]

Die Sprachforscherin analysierte 149.110 Twitter-Beiträgen mit 35 verschiedenen Arten von Hashtags, von denen 26 mit Masken-Unterstützern in Verbindung gebracht wurden. 138.796 Nutzer posteten Pro-Masken-Tweets, nur 7771 sprachen sich gegen den Schutz aus. Jing-Schmidts Doktorand Jun Lang und Wesley W. Erickson, der 2020 an der Universität in Physik promovierte, untersuchten auch Meinungsumfragen zur Akzeptanz des Tragens von Gesichtsmasken und verbanden Twitter-Posts mit den Schlagzeilen der kontinuierlichen Mainstream-Medienberichterstattung über eine angebliche Anti-Masken-Stimmung. Sie bezogen auch die Rhetorik des damaligen Präsidenten Donald Trump und anderer konservativer Politiker mit ein, die sich gegen das Tragen von Masken aussprachen oder sich sogar darüber lustig machten.

[b]Immun gegen Falschinformationen[/b]

„Wir haben festgestellt, dass es Polarisierung gab, aber man muss sie auf zwei verschiedenen Ebenen betrachten", sagt Jing-Schmidt. Bei der Rhetorik habe es eine starke und wütende Polarisierung gegeben. „Doch wir konnten zeigen, dass die Wirklichkeit ganz anders war. Die Gegner waren eine nur kleine Gruppe im Vergleich zur großen Mehrheit der Maskenanhänger." Die Berichterstattung in den Medien habe die Anti-Masken-Rhetorik noch verstärkt. Das habe den Eindruck erweckt, dass die Stimmung im Land eine ganz andere war. Die US-Bürger ließen sich davon allerdings mehrheitlich nicht beeinflussen. Sie ignorierten die Rhetorik der Maskengegner und die damit verbundenen Falschinformationen.

(Ende)
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