pte20210827022 in Leben

Transplantation: Maus findet idealen Spender

Tiere werden im Labor mit dem Immunsystem des Patienten ausgestattet und gezielt getestet


Maus: Modell identifiziert richtigen Organspender (Foto: pixabay.com, tiburi)
Maus: Modell identifiziert richtigen Organspender (Foto: pixabay.com, tiburi)

Augusta (pte022/27.08.2021/12:30)

Ein „humanisiertes" Mausmodell ausgestattet mit dem Immunsystem eines Patienten der eine Organtransplantation benötigt, übertrifft derzeitige Möglichkeiten den besten möglichen lebenden Spender zu finden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Medical College of Georgia https://www.augusta.edu/mcg gekommen. Die Forscher bezeichnen den neuen Ansatz als „immunobiologischen Algorithmus", der eine umfassende Vorhersage liefert, wie das Immunsystem eines Patienten auf das Gewebe jedes möglichen Lebendspenders reagieren wird. 

Laut dem korrespondierenden Autor Anatolij Horuzsko schaffen die Wissenschaftler eine Situation, die sehr nahe einer Nierentransplantation oder jeder Art von Organtransplantation ist. „Wir sehen die Reaktion der T-Zellen, der CD8+ T Zellen, Killerzellen also von vielen Faktoren, die möglicherweise eine schädigende Auswirkung auf die transplantierte Niere haben." Diese umfassende Beurteilung macht die Reaktion von Antigenen klar, die noch nicht einmal eine Bezeichnung haben, deren gemeinsame Immunantwort aber klar ist. Laut der Mitautorin Laura Mulloy handelt es sich um die Möglichkeit einer umfassenderen und genaueren Testung. 

[b]Mausmodell für jeden Spender[/b]

Das menschliche Blut enthält alle Bestandteile des Immunsystems. Um ein Modell des Immunsystems eines Patienten zu erstellen, werden diese Komponenten isoliert und einer Maus ohne Immunsystem verabreicht. Ein humanisiertes Mausmodell wird für jenen möglichen Spender erstellt. Das Blut wird der Maus verabreicht und die unterschiedlichen Immunreaktionen gemessen. Zur Kontrolle wird einem zusätzlichen Modell das Blut des Patienten verabreicht. 

Für die Studie wurde zusätzlich das Blut eines nicht verwandten Mannes aus der lokalen Blutbank als positive Kontrolle verwendet, da es unwahrscheinlich war, dass die Übereinstimmung gut sein würde. Zusätzlich wurden zwei verwandte Freiwillige als mögliche Spender untersucht. Ein männliches Mitglied der Familie wurde als Patient ausgewählt. Eine verwandte Frau und ein verwandter Mann dienten als mögliche Spender. 

Bei diesem realistischen Szenario identifizierten die HLA-Typisierung und das humanisierte Mausmodell unterschiedliche Spender als am besten geeignet. Der Spender, der durch die HLA-Typisierung ermittelt wurde, führte zu Reaktionen wie der Aktivierung der hoch giftigen Proteine Granzym B und Perforin durch die CD8+ T Zellen sowie dazu dass die Schlüsselgene einer Abstoßung in großer Menge an den T- und B-Zellen gefunden wurden, die beide für die Immunantwort entscheidend sind. 

[b]Nur für Lebendspenden[/b]

Das humanisierte Mausmodell kann laut den Forschern für jede Art von Organtransplantation eingesetzt werde sowie für Transplantationen von Stammzellen bei Krebs sowie bei Autoimmunerkrankungen und anderen Erkrankungen bei denen Spenderzellen zum Einsatz kommen. Derzeit wird eine kleine klinische Studie durchgeführt bei der die Ergebnisse des Mausmodells mit den Ergebnissen der standardisierten Verfahren verglichen werden. Das humanisierte Mausmodell benötigt derzeit mindestens zwei Wochen bis sich das Immunsystem des Patienten aufgebaut hat. Daher ist es nur für Lebendspender geeignet. Die Forschungsergebnisse wurden in „Frontiers in Immunology" veröffentlicht. 
   

 

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