pte20230206001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Therapeutische Bläschen merzen Krebs aus

Tumore werden mit Gasen traktiert, die Chemotherapie und Strahlenbehandlung effektiver machen


Therapeutischer Schaum aus dem bedienfreundlichen
Therapeutischer Schaum aus dem bedienfreundlichen "Sahnesiphon" (Foto: uiowa.edu)

Iowa City (pte001/06.02.2023/06:00)

Inspiriert vom Schaum des Latte Macchiato und Pop-Rocks-Bonbons haben Forscher der University of Iowa neue, biokompatible Materialien entwickelt, die die Wirksamkeit von Chemotherapie und Bestrahlung zur Behandlung von Krebs verbessern sollen. Sie tragen in ihrem Inneren feinste Bläschen aus therapeutischen Gasen und werden direkt in Tumore gespritzt. Dort setzen sie Gase frei, das schwächt den Krebs lokal, sodass er der Chemotherapie oder der Bestrahlung weniger entgegensetzt und zerstört wird.

Wirksamkeit bei Mäusen

Onkologe James Byrne und Materialwissenschaftlerin Jianling Bi nutzen als therapeutisches Gas Sauerstoff. An Mäusen konnten die beiden bereits nachweisen, dass sich dadurch die Wirksamkeit von Standard-Chemotherapie und Strahlenbehandlungen bei Prostatakrebs und anderen Sarkomen verbesserte.

"Wir wissen seit Langem, dass ein Tumor besser auf Strahlung, bestimmte Chemotherapien und möglicherweise sogar auf Immuntherapien anspricht, wenn man in dessen Innerem die Sauerstoffmenge erhöht", sagt Byrne. Die Herausforderung habe darin bestanden, eine effektive Dosis Sauerstoff auf sichere und kontrollierte Weise zu verabreichen.

Drei Zutaten ausreichend

"Diese Materialien bestehen aus lediglich drei Zutaten: Gas, Schaumbildner und Verdickungsmittel. Wir verwenden mehrere einzigartige, maßgeschneiderte Drucksysteme, um hohe Gaskonzentrationen in kleine Volumina dieser biokompatiblen Materialien einzubauen, die in Gewebe injiziert oder implantiert werden können und eine längere, kontrollierte Freisetzung des Gases ermöglichen", so Byrne.

Die Schäume werden mit modifizierten Sahnesiphons hergestellt, die der Barista einsetzt, um Sahnehäubchen auf Kaffee zu zaubern. Drin ist jedoch kein CO2, das flüssige Sahne in Schaum verwandelt oder im Mund prickelt wie bei Pop-Rocks-Bonbons, sondern eben Sauerstoff oder ein anderes therapeutisches Gas. "Der Aspekt, der mich besonders begeistert hat, ist die Kombination von krebsbiologischen Prinzipien mit Materialwissenschaften, um etwas zu schaffen, das wirklich wirkungsvoll ist", ergänzt Bi.

(Ende)
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